«Des choses»: von der erzählerischen Kraft archäologischer Objekte
Weisser Sand aus einem bronzezeitlichen Seedorf im Jura; ein Eibenstock zum Bogenschiessen, vor 5000 Jahren ungeschickt geschnitzt von einem Kind; oder eine Sammlung 3000 Jahre alter fossiler Seeigel: Die für die Ausstellung «Des choses» ausgewählten Gegenstände sind nicht an ein bestimmtes Thema oder an eine Kultur gebunden.
Vielmehr geht es darum, dass Besucherinnen und Besucher «ungewöhnliche, rätselhafte Objekte, die für Archäologen, aber auch für die Öffentlichkeit interessant sind» entdecken, sagt Géraldine Delley, Kuratorin der Ausstellung und stellvertretende Direktorin des Museums gegenüber Keystone-SDA. Diese «bizarren» Objekte seien «Träger für Geschichten», die Themen wie Erinnerung, Schönheit oder Ästhetik hinterfragen.
Die ausgestellten Objekte haben 33 Institutionen aus der Schweiz, aus Frankreich, Italien, Deutschland und Grossbritannien beigesteuert und sie stammen aus den unterschiedlichsten Perioden der Geschichte, vom Paläolithikum bis zur Gegenwart. «Ihr aussergewöhnlicher Charakter, hat zu ihrer Auswahl geführt», so Delley.
Die Ausstellung zielt darauf ab, die vorherrschenden Kategorien und Analyserahmen in der Archäologie in Frage zu stellen, und sie folgt Interpretationen, die Archäologen dazu zwingen, sich mit den Grenzen des wissenschaftlichen Ansatzes auseinanderzusetzen.
Um weitere Perspektiven auf die ausgestellten Objekte zu finden, haben die Verantwortlichen für die Ausstellung Künstlerinnen und Künstler angefragt. Gefunden haben sich ein Bühnenbildner, ein bildender Künstler, ein Musiker und ein Schriftsteller, die in ihrer jeweiligen Disziplin neue Interpretationsebenen gefunden haben, ohne die wissenschaftlichen Ansätze zu unterlaufen.