Der Steinkrebs ist nach Wiederansiedlung zurück im Appenzellerland
Das fünfjährige Projekt zur Wiederansiedlung des stark gefährdeten Steinkrebses in den Appenzeller Kantonen verzeichnet erste Erfolge.

Die beiden Appenzeller Kantone und der Bund haben ein fünfjähriges Projekt zur Wiederansiedlung des Steinkrebses abgeschlossen. Die heimische Krebsart gilt als stark gefährdet.
Zwei Gewässer wurden für eine Wiederansiedlung ausgewählt: der Rödelbach im Einzugsgebiet der Sitter und der Wiesenbach im Einzugsgebiet der Glatt. Das schrieben die beiden Appenzeller Kantone am Freitag in einer gemeinsamen Medienmitteilung.
Im Rödelbach wurden über mehrere Jahre Jungkrebse aus einer Aufzuchtstation angesiedelt. 2024 konnte dort schliesslich erstmals ein geschlechtsreifes Männchen nachgewiesen werden. «Dies ist ein erster Meilenstein zur Etablierung einer neuen, sich selbst erhaltenden Population», hiess es in der Mitteilung.
Erfolg auch im Wiesenbach
Im Wiesenbach siedelte das Projektteam Tiere aus einer Population im Kanton St. Gallen ins Appenzellerland um. 2023 konnten so zahlreiche ausgewachsene Steinkrebse nachgewiesen werden. Und 2024 deuteten erste Funde von Jungtieren auf eine natürliche Fortpflanzung hin.
Besonders erfreulich sei ausserdem der Nachweis einer bisher unbekannten Steinkrebspopulation im Gmeinwiesbächli bei Stein (AR).
Bedrohte Krebsarten in der Schweiz
In den Schweizer Gewässern kommen drei einheimische Krebsarten vor. Der Stein- und Dohlenkrebs gelten als stark gefährdet, der Edelkrebs ist als gefährdet eingestuft.
Seit mehreren Jahren wird ein Rückgang der einheimischen Flusskrebs-Populationen beobachtet. Ursachen dafür sind zerstörte Lebensräume, Gewässerverschmutzungen, invasive fremde Krebsarten sowie die Krankheit Krebspest. Neben den drei einheimischen sind heute mehrere nicht einheimische Krebsarten bekannt.