Der Erwärmungstrend im alpinen Permafrost der Schweiz hatte eine kurze Pause eingelegt. Nun geht er jedoch weiter, wie Messungen zeigen.
permafrostboden
Eine der PERMOS-Messstationen auf dem Schilthorn in den Berner Alpen, wo der Permafrostboden überwacht wird. - sda - Cécile Pellet
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Permafrostmessnetz PERMOS führt Messungen zu dauerhaft gefrorenem Untergrund durch.
  • Wie diese zeigen, hat sich der Permafrost in der Schweiz wieder erwärmt.

Im hydrologischen Jahr 2016/2017 machte die Erwärmung des alpinen Permafrosts aufgrund schneearmer Winter in der Schweiz eine Pause. Nun setzt sich die Erwärmung jedoch fort.

In den oberflächennahen Schichten lagen die Temperaturen 2017/2018 wieder nahe bei oder über den bisherigen Rekordwerten. Dies teilte die Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften am Dienstag mit.

Rekordwerte bei Auftauschicht

Vor allem die grosse Hitze und starke Sonneneinstrahlung im Sommer 2018 führten an der Oberfläche der Schutthalden und Blockgletscher im Permafrost zu Temperaturen über der Norm. An vier von 15 Bohrlochstandorten des Permafrostmessnetzes PERMOS taute eine so dicke oberste Schicht ab wie in keinem der bisher gemessenen Sommer seit dem Jahr 2000.

So zum Beispiel auf dem Stockhorn bei Zermatt VS: Dort reichte die Auftauschicht 2018 bis in 4,8 Metern Tiefe, deutlich mehr als im Hitzesommer 2003 mit einer Tiefe von 4,3 Metern. An fünf weiteren der Standorte lag die Dicke der Auftauschicht nahe oder beim bisherigen Rekordwert. Für die restlichen Standorte liegen noch keine Werte vor, schrieb die Akademie.

Rund 5 Prozent Permafrost

Als Permafrost bezeichnet man dauerhaft gefrorenes Untergrundmaterial. In der Schweiz findet man ihn unter rund fünf Prozent der Landesfläche, typischerweise in schattigen Schutthalden und Felswänden oberhalb von etwa 2500 Metern über Meer.

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