«Der grosse Diktator»: Chaplins Appell an die Menschlichkeit
«Der grosse Diktator» ist eine Satire faschistischer Rhetorik. Das Berner Theater bringt den Filmklassiker von Charlie Chaplin erstmals in deutscher Sprache.

Das Wichtigste in Kürze
- Mit «The Great Dictator» hat Charlie Chaplin Filmgeschichte geschrieben.
- Nun bringt das Berner Theater den Klassiker erstmals in deutscher Sprache auf die Bühne.
«The Great Dictator» («Der grosse Diktator») ist eine Persiflage faschistischer Rhetorik. Das Berner Theater bringt den Filmklassiker von Charlie Chaplin erstmals in deutscher Sprache auf die Bühne. Ein Gespräch mit dem Regisseur Cihan Inan.
Charlie Chaplin hat mit seiner Darstellung des Diktators Adenoid Hynkel, unschwer als Adolf Hitler zu erkennen, Filmgeschichte geschrieben.
Bereits 1940 hat Chaplin mit seiner Satire den Machtwahn und die Unmenschlichkeit der Nationalsozialisten entlarvt. Insbesondere beschäftigte er sich mit der faschistischen Rhetorik generell.
«Der grosse Diktator» schrieb Filmgeschichte
Dem grossen Diktator Hynkel hat Chaplin den kleinen jüdischen Friseur aus dem Ghetto entgegengestellt. Damit hat er die Begriffe «gross» und «klein» unterlaufen. Beide Rollen spielt Chaplin im Film selbst. Als Diktator bellt er in unverständlicher fiktionaler Sprache seinen ganzen Hass auf die Masse seiner Zuhörer nieder.
Das letzte Wort hat indes der Friseur, der wegen äusserlicher Ähnlichkeit mit dem Diktator verwechselt wird.
Am Schluss des Films richtet er sich seinerseits mit einer Rede an das Volk: «... Lasst uns kämpfen für eine Welt der Vernunft. Eine Welt, in der Wissenschaft und Fortschritt zu unser aller Glück führen sollen. Im Namen der Demokratie, lasst uns zusammen stehen!...»

Das ist die durchaus pathetische Botschaft, die Charlie Chaplin mit dem Film vermittelt. In der Übersetzung von Cihan Inan, Schauspieldirektor am Konzert Theater Bern und verantwortlich für die Regie und die Bühnenfassung.
Diesen Appell will er mit seinem «Der grosse Diktator» an sein Publikum richten. «Der Text dieser Schlussrede hat absolute Gültigkeit. Diese Botschaft ist mir wichtig», sagt er im Gespräch mit SDA.
Und: «Als Chaplin-Fan musste ich dieses Stück gerade in der heutigen Zeit machen.» Insofern sei sein Bühnenstück «in seiner Anlage politisch».