Das Wichtigste in Kürze
Mit dem neuen Fahrplan wollen die SBB das Angebot in der Nordwestschweiz stark ausbauen. Ausserdem sollen die Freizeitverbindungen laut dem vorliegenden Fahrplanentwurf gestärkt werden. Wegen der vielen geplanten Unterhalts- und Ausbauarbeiten können sich gleichzeitig aber auch die Reisezeiten verlängern oder Reisende müssen häufiger umsteigen.
Der Fahrplanwechsel am 14. Dezember bringe in der Nordwestschweiz den grössten Angebotsausbau seit 20 Jahren, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. So führen die SBB den S-Bahn-Viertelstundentakt zwischen Basel und Liestal ein, zwischen Basel und Biel fährt dann jede halbe Stunde ein Zug und Basel wird direkt an Lausanne angebunden.
Für Pendlerinnen nach Bern wird am Nachmittag ein zusätzlicher IC-Zug in Bern Wankdorf halten. Der Interregio Basel-Frick-Zürich Hauptbahnhof hält neu halbstündlich in Stein-Säckingen, der Interregio Basel-Liestal-Zürich Hauptbahnhof neu auch in Gelterkinden und der Interregion Bern-Zürich-Chur zusätzlich in Flums.
Für die Freizeitaktivitäten wollen die SBB im nächsten Jahr jede Stunde einen Zug zwischen der Deutschschweiz und Chiasso anbieten. Ausserdem ist zwischen Graubünden und Zürich auch unter der Woche ein Halbstundentakt geplant.
International sollen zwei zusätzliche Züge zwischen Zürich und Milano Centrale verkehren. Ausserdem werde die bestehende Direktverbindung nach Bologna bis Florenz verlängert. Der Direktzug nach Genua fährt im Sommer weiter südlich bis La Spezia.
Erstmals können Reisende ausserdem ohne umzusteigen von Brig nach Berlin, Köln und Hamburg fahren. Die Direktverbindungen zwischen Deutschland und Chur werden auf vier pro Tag erhöht. Auf der Strecke Basel-Hamburg werden neu Giruno-Züge eingesetzt. Gestrichen wird dagegen die EC-Verbindung Interlaken Ost/Zürich-Dortmund/Hamburg.
Anstatt bisher nur im Juli und August gibt es neu von April bis Oktober von Donnerstag bis Montag einen direkten Zug von Lausanne bis Marseille und zurück. Damit werde auch Lyon besser an die Westschweiz angebunden, heisst es in der Mitteilung. Bei den Nachtverbindungen der ÖBB nach Hamburg, Amsterdam und Wien sollen neue Nightjet-Züge zum Einsatz kommen.
Die SBB planen auch in den nächsten Jahren zahlreiche Unterhalts- und Ausbauarbeiten. Auch in den Nachbarländern werde weiterhin viel gebaut, hiess es. Die zahlreichen Baustellen führten zu längeren Reisezeiten oder Reisende müssten mehr umsteigen.
Geplant sind unter anderem Bautätigkeiten in den Regionen Basel, Zürich, Bern und Biel. Dort könne es phasenweise vor allem in den Abendstunden und an Wochenenden zu anderen Fahrtzeiten oder Ausfällen kommen. Im Tessin werden im Sommer 2026 wegen diverser Bauarbeiten Fahrplanänderungen erwartet.
Betroffen sein werden auch Verbindungen nach Frankreich: So verkehren die TGV im Jahr 2026 wegen Bauarbeiten zwischen Genf und La Plaine nur zwischen Genf und Paris und fahren nicht mehr nach Lausanne. Bauarbeiten zwischen Basel und Basel St. Johann werden zu Änderungen der TGV-Verbindungen und verlängerten Fahrzeiten auch nach Zürich führen.
Nach Italien gibt es wegen der Bauarbeiten zwischen Domodossola und Milano einen Zug pro Richtung weniger zwischen Basel-Bern-Milano und Genf-Brig-Milano. Im Sommer wird dann die Strecke Iselle-Domodossola wegen Bauarbeiten gesperrt. Für die EC sei ein Ersatzkonzept in Erarbeitung.
Wegen Infrastrukturarbeiten im Raum Rastatt und Weil am Rhein in Deutschland kommen die Züge aus Hamburg/Hannover später in Basel an und werden während eines Jahres nicht mehr bis Zürich und Chur verkehren. Der Fahrplanentwurf wird vom 23. Mai bis am 9. Juni vom Bundesamt für Verkehr (BAV) zur Vernehmlassung aufgelegt.