Zu fünft! SBB-Kontrolleure sehen aus «wie Band»
Eine Pendlerin in der Zürcher Agglo staunt nicht schlecht, als gleich fünf Kontrolleure der SBB in Zivil in die S-Bahn steigen.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Pendlerin wird am späten Abend in einer S-Bahn von zivilen Kontrolleuren geprüft.
- Die Zürcherin staunt, dass diese gleich zu fünft und sehr divers im Zug auftauchen.
- In den letzten zwei Wochen ist ihr dies bereits zum dritten Mal passiert.
Dreimal in zwei Wochen ist es ihr schon passiert: Veronika M.* (35) ist nach 22 Uhr auf dem Heimweg. In der S-Bahn in die Zürcher Agglo wird sie kontrolliert.
Doch: «Das war keine normale Kontrolle», sagt die Kommunikations-Fachfrau zu Nau.ch. Fünf Männer in Zivil stehen da.
Zürcherin dachte, «das sei eine Band»
Und das äusserst divers: «Sie waren jung und alt. Einer trug einen Cowboy-Hut, ein anderer ein Rucksäckli, ein dritter einen Hoodie und Bürzi.» Veronika staunt: «Erst dachte ich, das sei eine Band. Sie lachten auch zusammen wie Kumpels.»
Als der Zug am Zürcher Hauptbahnhof losfährt, geht es aber schnell. «Die Männer überrollten die Pendler förmlich.» Die Zürcherin hat ein Streckenabo und nichts zu befürchten. «Wer aber schwarzfährt, hat hier keine Chance zu entkommen.»
Die Zürcherin findet die Kontrollen gut, staunt aber: «Dass die zu fünft kommen, war mir neu.»
Warum setzt die SBB auf derart viele Kontrolleure?
SBB: Stichkontrollen in Gruppen nichts Neues
Auf Anfrage von Nau.ch äussert sich die SBB nicht detailliert zu dieser Frage. Reto Schärli, Mediensprecher der SBB, sagt, es sei nichts Neues, «dass Stichkontrollen in Gruppen gemacht werden». Auch würden Kontrollen in Zivil schon länger gemacht.
Die Frage, ob es momentan öfters zu Kontrollen kommt, verneint Schärli. Das Gefühl von intensivierten Kontrollen könne er «nicht bestätigen».
Lohnen könnte sich das aber. Wie im März bekannt wurde, gibt es in der Schweiz immer mehr Schwarzfahrerinnen und Schwarzfahrer. 2024 wurden nämlich über eine Million Schwarzfahrende registriert.
Im Jahr 2019 – damals startete die Schwarzfahrenden-Zählung – waren es erst etwa 400'000 Fälle. Also weniger als die Hälfte.