Darum wird es kühler, nachdem die Sonne aufgeht
Die ersten Sonnenstrahlen reichen nicht, um die Erde zu wärmen. Warum wir die Tiefsttemperatur erst nach Sonnenaufgang messen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die kühlste Tageszeit liegt meist kurz nach Sonnenaufgang.
- Grund ist der nächtliche Wärmeverlust durch Strahlung.
- Morgens reicht die Sonnenenergie anfangs nicht zum Ausgleich.
Die kühlste Stunde des Tages erleben wir erst nach Sonnenuntergang. Der Grund liegt laut SRF Meteo in der Wärmebilanz der Erdoberfläche: Der Boden verliert durch langwellige Strahlung ständig Wärme.
Obwohl mit dem Sonnenaufgang erste Strahlen eintreffen, reicht deren Energie anfangs nicht aus, um diesen Wärmeverlust auszugleichen. Solange die Sonne noch tief steht, überwiegt die Abkühlung – auch die bodennahe Luft wird kälter.
Dieses Phänomen tritt das ganze Jahr über auf. Im Sommer spüren wir es aber stärker. Etwa wenn die Temperatur von 15 auf 13 Grad fällt, im Vergleich zu einem Rückgang von 5 auf 3 Grad.
Auch heisseste Stunde später als viele vermuten
Weitere Einflüsse: Das Verdunsten von Tau entzieht zusätzlich Wärme. Nach windstillen Nächten kann die Sonne zudem lokale Winde auslösen, die kalte Luft in Bewegung setzen.
Wolken wirken dagegen stabilisierend – sie schwächen sowohl die Sonneneinstrahlung als auch die nächtliche Auskühlung ab.
Auch das Tagesmaximum der Temperatur liegt später, als viele vermuten: Die höchsten Werte werden meist zwischen 17 und 18 Uhr erreicht.
Die Luft erwärmt sich verzögert – wie ein Zimmer, das erst eine Weile nach Hochdrehen der Heizung seine Maximaltemperatur erreicht.