Die Impfkampagnen in der Schweiz und der EU laufen, doch wirklich schnell geht es nirgendwo voran. Neue Impfstoffe könnten das ändern.
Curevac
Das Logo von Curevac vor einem Gebäude des Unternehmens. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Curevac will nach eigenen Angaben Mitte April bereit für die Impfstoff-Zulassung sein.
  • Die EU-Arzneimittelbehörde EMA will eine schnelle Zulassung für modifizierte Impfstoffe.
  • Für Mutationen angepasste Impfstoffe durchlaufen ein vereinfachtes Verfahren.
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Der deutsche Impfstoffhersteller Curevac rechnet mit einer EU-Zulassung seines Corona-Impfstoffs Ende Mai oder Anfang Juni. Dies teilte Curevac-Chef Franz-Werner Haas am Donnerstag in einer Anhörung des Europaparlaments mit.

Gleichzeitig sollen bereits zugelassene Corona-Impfstoffe, die auf neue Virus-Varianten angepasst werden, ohne grosse Hürden in der EU eingesetzt werden können. Dies teilt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) mit. Die EMA legte am Donnerstag in Amsterdam Richtlinien für die Hersteller der modifizierten Impfstoffe vor.

Wenn der Mutter-Impfstoff bereits die Zulassung bekommen hat, dann muss der veränderte Wirkstoff nicht erneut das gesamte Verfahren durchlaufen. Eine klinische Testreihe über die Wirksamkeit mit einer geringen Zahl von Probanden sei ausreichend.

Zugelassene Impfstoffe wirken gegen Mutationen

Nach vorliegenden Daten sind gemäss EMA alle drei bisher zugelassenen Impfstoffe auch gegen die in der EU bekannten Virus-Mutationen wirksam. «Trotzdem erscheint es notwendig, dass mit dem Aufkommen von Mutationen und neuen Variationen zugelassene Impfstoffe angepasst werden müssen.»

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Sterilisierte Glasfläschchen, bereit für die Befüllung mit der Corona-Impfung. - Keystone

Die Hersteller sollen die Bildung von Antikörpern testen und die Wirkung von nur einer verabreichten Dosis des modifizierten Impfstoffs bei Personen untersuchen, die zuvor mit dem Original-Vakzin geimpft worden sind. Alle Qualitätsstandards bei der Herstellung und Sicherheit müssten dieselben sein, betonte die EMA.

Curevac soll Mitte April bereit sein

Die entscheidenden Daten der klinischen Tests für den bisher noch nicht zugelassenen Impfstoff von Curevac seien für Mitte April zu erwarten, so das Unternehmen. Auch der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca bekräftigte sein Ziel, der Europäischen Union bis Ende März 40 Millionen Dosen seines Impfstoffs zu liefern.

Firmenchef Pascal Soriot sagte, auch er sei enttäuscht über Produktionsausfälle an einigen europäischen Standorten. Doch tue die Firma alles, die zugesagte Menge zu erreichen. Man lerne jeden Tag, und er sei zuversichtlich, dass die Produktionsmengen im zweiten Quartal zunähmen, fügte Soriot hinzu.

Der Gesundheits- und der Industrieausschuss des Europaparlaments hatten die Chefs der wichtigsten Impfstoffhersteller eingeladen, mit denen die EU Lieferverträge hat. Vor allem Astrazeneca-Chef Soriot musste sich kritischen Fragen stellen. Die Firma hatte Ende Januar überraschend bekannt gegeben, der EU statt 80 Millionen Impfdosen im ersten Quartal nur 31 Millionen liefern zu können. Später erhöhte das Unternehmen die Zusage leicht auf 40 Millionen Dosen bis Ende März.

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