Der Krankenkassendachverband Curafutura und die Ärztegesellschaft FMH haben den Bundesrat harsch kritisiert. Weil dieser den Arzttarif Tardoc nicht genehmigt habe, werde es Jahre dauern, bis der veraltete Tarmed ersetzt werden könne, schrieben sie am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung.
Curafutura
Der Krankenkassenverband Curafutura. - sda - KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Curafutura und FMH weisen demnach auch die Begründung des Bundesrates zurück, wonach der Tardoc-Entwurf nicht kostenneutral sei Der Übergang von Tarmed zu Tardoc habe keine Mehrkosten zur Folge. Der Bundesrat verändere nun erneut die Spielregeln bezüglich Kostenneutralität.

Die Nicht-Genehmigung des Tardoc verurteile die Akteure des Gesundheitssystem dazu, weiterhin mit dem veralteten Tarmed zu arbeiten, der nicht mehr der heutigen modernen Medizin entspreche und falsche Anreize setze. Auch die gewollte Stärkung der Grundversorgung durch Haus- und Kinderärzte werde auf Jahre hinaus verhindert.

Curafutura und FMH sehen durch den Bundesratsentscheid gar die Tarifpartnerschaft grundsätzlich in Frage gestellt. «Vor diesem Hintergrund wird es den Tarifpartnern schwerfallen, sich an weiteren umfangreichen Tarifarbeiten zu beteiligen», hiess es in der Mitteilung weiter. Man werde nun den Entscheid des Bundesrates eingehend analysieren und über das weitere Vorgehen entscheiden. Das Vertrauen in den Bundesrat sei jedenfalls «beschädigt».

Bereits vor der Bekanntgabe des Bundesratsentscheids hatte sich der Dachverband der Fachgesellschaften der invasiv und akutmedizinisch tätigen Spezialärztinnen und Spezialärzte (FMCH) zu Wort gemeldet.

In einer Mitteilung von Freitagnachmittag forderte er deGe Bundesrat auf, den Tardoc zu genehmigen. Es sei momentan die einzige auf aktualisierten Daten basierende Tarifstruktur für ambulante Dienstleistungen, die von einer überwiegenden Mehrheit der Tarifpartner getragen werde.

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