Etliche Mitarbeiter der Credit Suisse bangen um ihre Stelle – und suchen eine neue. Ein Schweizer Head Hunter erzählt.
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Nach der Übernahme durch die UBS bangen CS-Mitarbeitende um ihren Job. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS steht an – so auch eine Massenentlassung.
  • Zahlreiche Credit-Suisse-Angestellte wenden sich nun an Personalvermittler.
  • Bei einem Schweizer Head Hunter gingen in den vergangenen Tagen über 20 Gesuche ein.

Seit Sonntag ist klar: Die kriselnde Grossbank Credit Suisse wird von der UBS übernommen. Jetzt bangen CS-Mitarbeitende um ihren Job – und überhäufen Personalvermittler mit Anfragen.

So sagt etwa Harald Rubin, CEO des Zürcher Personalvermittlers AddExpert zu Nau.ch: «Wir spüren den bevorstehenden Stellenabbau sehr stark.» Insbesondere im mittleren und oberen Kader suchten viele Credit-Suisse-Angestellte eine neue Stelle.

Arbeiten Sie bei der Credit Suisse?

«In den letzten Tagen haben sich rund zwei Dutzend Personen bei uns gemeldet», führt Rubin aus. Viele von ihnen verfügten über «universelle Kenntnisse», was die Vermittlung vereinfache. Beispielsweise im Legal-Bereich. So liessen sich Stellensuchende auch branchenübergreifend vermitteln.

Doch nicht nur in der Schweiz klingelt es bei Personalvermittlern Sturm. In Singapur etwa gingen am Montag Anfragen von rund 30 Privatbankern der Credit Suisse ein. In Hongkong sollen sich seit vergangener Woche mehr als 20 leitende CS-Investment-Banker nach einem neuen Job umgesehen haben.

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Für die Übernahme der Credit Suisse zahlt die UBS drei Milliarden Franken.
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Entschieden hat das der Bundesrat – und zwar per Notrecht.
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Was mit dem Mitarbeitenden der Credit Suisse passiert, ist noch unklar.

Auch in London, wo rund 5500 Personen für die Credit Suisse arbeiten, erhielten Headhunter am Wochenende konstant Anrufe. Diese arbeiteten insbesondere im Aktienbereich, wie «Bloomberg» berichtet. Das ist der Bereich, in dem es besonders grosse Überschneidungen mit dem bestehenden Geschäft der UBS gibt.

Nicht alle Banker von der Credit Suisse werden neue Stelle finden

Ein Personalvermittler aus New York berichtet gar von mehreren Tausend CS-Mitarbeitern, die hofften, zur Credit Suisse First Boston zu wechseln. Dabei handelt es sich um ein Investmentbanking-Spin-off, das im Mittelpunkt früherer Umstrukturierungs-Bemühungen der CS stand.

Michael Nelson, Managing Director der Quest Group in New York, hält einen solchen Wechsel für unwahrscheinlich. Viele würden nun wohl auf einen Wechsel zur UBS zählen.

Dass alle, die bei der Credit Suisse entlassenen werden, einen Job finden, ist demnach unwahrscheinlich. Denn: Auch bei anderen Grossbanken wie der Goldmann Sachs Group oder der Nomura Holdings Inc. findet derzeit ein Stellenabbau statt.

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