Der Crack-Konsum in Genf hat stark zugenommen. Zwischen 2021 und 2022 hat er sich sogar verdoppelt.
Crack, Drogen
Der Konsum von Crack führt dazu, dass man kaum noch schlafen kann und die Körperhygiene vernachlässigt. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf wird immer mehr Crack konsumiert.
  • Zwischen 2021 und 2022 hat sich die Anzahl der Konsumenten verdoppelt.
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Genf sieht sich mit einer «beunruhigenden Zunahme» des Crack-Konsums konfrontiert. Zwischen 2021 und 2022 hat sich die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten dieser «hochgradig süchtig machenden» Substanz verdoppelt, wie das Departement für Sicherheit, Bevölkerung und Gesundheit am Montag in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Laut dem Departement hängt dieser spektakuläre Anstieg «mit dem Auftreten von Hersteller-Schmugglern» zusammen. Dies habe dazu geführt, dass die Droge leicht zugänglich und zu einem niedrigen Preis verfügbar sei. Genf entwickelte sich zu der Stadt in der Romandie ist, welche die meisten Crack-Konsumenten zählt.

Fast alle Konsumenten sind arbeitslos

Eine Studie der Direktion für Gesundheit hat das Profil der Konsumenten der Droge genauer untersucht. Fast 100 Prozent von ihnen sind demnach arbeitslos, 17 Prozent schlafen auf der Strasse und 23 Prozent leiden unter Schlafstörungen. Ausserdem weisen 70 Prozent von ihnen Mund- und Zahnprobleme auf.

Weiter zeigt die Studie, dass es unter den Crack-Konsumierenden viele Gelegenheitskonsumenten gibt. Viele nehmen auch andere Substanzen: «Die Feststellung eines gelegentlichen Konsums widerlegt die Vorstellung, dass Crack automatisch zu einem impulsiven und zwanghaften Konsum führt», lautet eine der Schlussfolgerungen.

Um den Zustrom von Konsumenten zu bewältigen, haben die Genfer Behörden Massnahmen ergriffen. So wird nun das Material für den Crackkonsum in Verwahrung genommen, um die Risiken zu verringern. Ausserdem wurde im Konsumraum in der Nähe des Hauptbahnhofs Cornavin ein «Sleep-in» eingerichtet.

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