Das Bundesamt für Landwirtschaft hat die Zulassung für das Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil entzogen. Es steht in Verdacht, krebserregend zu sein.
Pflanzenschutzmittel Chlorthalonil
Ein Traktor spritzt Pflanzenschutzmittel auf einem Salatfeld aus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil wird in der Schweiz per sofort verboten.
  • Gesundheitliche Schäden seien laut Bundesamt für Umwelt nicht auszuschliessen.

Mit sofortiger Wirkung wird die Zulassung für Chlorothalonil entzogen. Dies teilte das Bundesamt für Landwirtschaft in einer Mitteilung heute Donnerstag mit. Anlass ist der anhaltende Verdacht, dass das Pflanzenschutzmittel krebserregend sein kann.

Zum Zulassungs-Stopp kam es nach einer Prüfung durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass «gewisse Abbauprodukte dieses Fungizids keine langfristigen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit haben».

Chlorothalonil
Fungizide werden auf einem Feld gesprüht (Symbolbild). - Keystone

Zudem teile man die Einschätzung der EU-Kommission, dass Chlorothalonil als wahrscheinlich krebserregend eingestuft werden könne. «Somit sind auch alle Grundwassermetaboliten als relevant anzusehen», heisst es in der Mitteilung.

Ab Januar Verwendungsverbot

Ab dem 1. Januar 2020 dürfen die Produkte nicht mehr verwendet werden. Zu hohe Chlorothalonil-Rückstände im Trinkwasser hatten im Sommer für Schlagzeilen gesorgt. Der Bund leitete daraufhin ein Verfahren zum Verbot des Fungizids ein.

Seit den 70er Jahren wird Chlorothalonil eingesetzt. Im Frühling 2019 wurden jedoch Hinweise auf die möglichen Gefahren für die Gesundheit festgestellt.

Auf kantonaler Ebene wurden mehrere Versuche vorgenommen, das Mittel zu verbieten. Aber auch die Händler reagierten. So nahm die Fenaco-Landi Gruppe Chlorothalonil Mitte November aus dem Sortiment.

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