Chef wollte Prämie für Ungeimpfte – und wurde gefeuert
Das Wichtigste in Kürze
- Der Chef eines waadtländer Unternehmens wollte eine Prämie fürs Nichtimpfen zahlen.
- Jean-Daniel Héritier wurde nun wegen dieser Idee gefeuert.
Der Bundesrat plant eine Impfprämie für die Überzeugungsarbeit bei der Corona-Impfung. Der Leiter der Reinigungs- und Entsorgungsfirma Opeo hatte eine ähnliche Idee – doch genau anders rum: Wer sich bis Ende März 2022 nicht impfen lasse, sollte 1000 Franken Impfverweigerungs-Prämie erhalten.
Mit diesem Betrag wollte Jean-Daniel Héritier gemäss «Heidi News» die Kosten für maximal zwei Schnelltests pro Woche während sechs Monaten decken. Das sollte es den Arbeitnehmenden ermöglichen, sich nicht impfen zu lassen, ohne dass ihnen dadurch zusätzliche Kosten in ihrem Privatleben entstehen.
Opeo-Chef wurde entlassen
Doch dazu wird es nicht kommen, denn: «Nach neunzehn Jahren guter und treuer Arbeit wurde ich entlassen», sagt er gegenüber der «Tribune de Genève».
Dazu kam es nicht nur wegen der angebotenen Prämie. Gilles Goutte, Vorsitzender des Verwaltungsrats, dürften auch die publizierten Aussagen sauer aufgestossen sein. François de Siebenthal, Ökonom und Bankier aus der Waadt, hatte auf seiner Corona-Skeptiker-Webseite ohne das Wissen des Firmenchefs Mail-Auszüge publiziert.
Demnach schrieb Héritier: «Wir sind eines der wenigen Unternehmen mit einer Impfquote von 0 Prozent. Darauf bin ich heute stolz.»
Die Prämie kündigte er mit den Worten an: «Dies ist ein Dankeschön dafür, dass Sie dieser Diktatur, diesem Völkermord, nicht nachgegeben haben.» Diese Aussage rechtfertigte der Entlassene später damit, dass er mit Diktatur und Völkermord die Spaltung, die dieser Impfstoff zwischen Geimpften und Nichtgeimpften bewirkt, gemeint habe.
Die Prämie rechtfertige er auch damit, dass «wir in Zukunft auch Hunderte von Leichen werden abtransportieren müssen.
Gemeinde erwägt die Zusammenarbeit zu beenden
Marc Zolliker, der zuständige Stadtrat von Pully VD, sagte gegenüber «24 Heures», die Gemeinde sei mit der Arbeit des Müllabfuhrunternehmens zufrieden. Doch nach diesem Vorfall erwog die Gemeinde offenbar, eine mögliche Vertragsverlängerung einzufrieren.
Die Belegschaft hingegen habe dem Chef zugesichert, im Falle einer Entlassung eine Petition für den Erhalt seines Arbeitsplatzes starten zu wollen.