Der Schweizer Buchhandel schlägt fünf Romane zur Wahl als «Lieblingsbuch 2022». Das Gewinner-Buch wird am 23. April gekürt.
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Gertraud Klemm erhält den Anton-Wildgans-Preis 2022. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Deutschschweizer Buchhandel steht vor der Wahl des «Lieblingsbuch 2022».
  • Nun wurden fünf Romane zum Thema Familie vorgeschlagen.
  • Das gab der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) am Donnerstag bekannt.

Der Deutschschweizer Buchhandel hat fünf Romane gekürt, die nun zur Wahl für das «Lieblingsbuch 2022» stehen. In allen Büchern spielt in irgendeiner Form die Familie eine Rolle.

Auf der Shortlist des stehen «Dschinns» von Fatma Aydemir, «Tell» von Joachim B. Schmidt, «Das Flüstern der Feigenbäume» von Elif Shafak, «Ursprung» von Eva Tind sowie «Harlem Shuffle» von Colson Whitehead. Das gab der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) am Donnerstag bekannt.

Familie und Identität sind Motive in den Büchern

Mit dieser Auswahl setzt der Buchhandel auf Diversität, sie spannen geografisch einen weiten Bogen. Das betrifft die Autorinnen und Autoren als auch deren Geschichten. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: die Familie, die Frage nach Identität und den eigenen Wurzeln spielen in jedem der Romane eine Rolle.

Fatma Aydemir, deren Grosseltern aus der Türkei stammen und die in Berlin lebt, erzählt eine Familiengeschichte zwischen Deutschland und Türkei. Um Familie und die Suche nach den eigenen Wurzeln geht es auch bei Eva Tind. Die dänische Autorin schickt unter anderem eine junge Frau auf die Suche nach den eigenen Wurzeln von Dänemark nach Korea.

Die Identitäts- und Zugehörigkeits-Frage spielt bei der in der Türkei geborenen und in London lebenden Elif Shafak eine Rolle. Sie erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Bürgerkrieges zwischen der Türkei und Griechenland auf Zypern.

Colson Whitehead wiederum nimmt seine Leserinnen und Leser mit nach Harlem, dem berühmten Stadtteil seiner Heimatstadt New York. Auch er, der bereits zwei Mal mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet wurde, zählt eine Familiensaga und gleichzeitig ein Ganovenstück.

Buchhandel: Gewinner wird im April bekannt

Eine Familiengeschichte der ganz eigenen Art hat der gebürtige Bündner Joachim B. Schmidt mit «Tell» geschrieben. Wie der Titel verrät, geht es um die Familie Tell und gleichzeitig den für die schweizerische Identität so wichtigen Mythos.

Dabei hat sich der Autor, der in Island lebt, von der nordischen Mythologie inspirieren lassen. Er spannt mit diesem Buch zumindest formal einen Bogen von Island in die Schweiz.

Mit dieser Auswahl gibt der Deutschschweizer Buchhandel dem Münchner Hanser-Verlag zweimal eine Bühne. Mit Diogenes und Kein & Aber sind zwei Schweizer Verlage vertreten sowie darüber hinaus der Hamburger Mare-Verlag.

Die fünf Bücher auf der Shortlist sind im letzten Jahr erschienen, in deutscher Sprache oder als Übersetzung. Welches der Bücher das Rennen macht, wird am Welttag des Buches am 23. April bekannt gegeben.

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