Nachdem sich am Sonntag bereits einige Felsbrocken gelöst hatten, warnt die Gemeinde Brienz GR erneut vor dem drohenden Felssturz.
Am Sonntagnachmittag löste sich in Brienz GR erneut Gestein vom Fels. - Blick TV/Gemeinde Albula/Alvra

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Geschwindigkeit der Felsmassen am Hang in Brienz GR nimmt laufend zu.
  • Nun warnt die Gemeinde, dass ein Felssturz bereits vor «Phase blau» drohe.
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Die Lage in Brienz GR spitzt sich zu: Die Geschwindigkeit der Felsmassen am absturzgefährdeten Hang hat sich seit dem Entscheid zur Evakuierung am 9. Mai verdreifacht. Damit beschleunigte sich der Rutsch weiter.

Am Pfingstmontag warnt nun die Gemeinde auf Twitter: «Felsstürze können auch schon vor einer Phase blau auftreten.» Daher gelte es unbedingt die Sperrzone zu beachten.

Das Georadar zeige im westlichen Teil der Insel die höchsten Geschwindigkeiten. «Wir sehen vermehrte Blockschläge aus diesem Gebiet.»

Die Phase Blau stellt die letzte der fünf Phasen dar. Sie tritt dann ein, wenn bis zum antizipierten Mega-Felssturz nur noch wenige Stunden bevorstehen. Bewohner werden aufgefordert, das gesamte Gebiet zu meiden.

Sowohl Landwasserstrasse als auch die Albulalinie der Thätischen Bahn entlang der Albula werden gesperrt. Aktuell gilt noch die Phase rot.

Bereits am Sonntag sind erneut Felsbrocken in Richtung Tal gedonnert. Auch am Freitag hatte sich mehrmals Gestein vom Felsen gelöst.

Brienz GR: Geschwindigkeit der Felsmassen steigt stetig

Zuletzt war am Mittwoch eine Verdoppelung der Geschwindigkeit der Felsmassen seit dem Evaluierungsentscheid registriert worden. Eigentlich hätten die evakuierten Bewohnerinnen und Bewohner ihre Häuser über das Pfingstwochenende wieder betreten dürfen. Wegen der erhöhten Geschwindigkeit der Felsmassen und anhaltendem Nebel kam es nun anders: Brienz blieb über das Pfingstwochenende hinweg gesperrt.

Verfolgen Sie die Geschehnisse rund um das Bergdorf Brienz GR?

Die Situation am absturzgefährdeten Hang oberhalb des Bergdorfes im Bündner Albulatal ist weiterhin angespannt. Es wird erwartet, dass innert Tagen oder Wochen insgesamt rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein von der rutschenden Bergflanke herunterkommen.

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