Laut einem Bericht wurde Brian in Züricher Untersuchungshaft unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert. Nun verklagt er den Kanton auf 40'000 Franken.
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Der berühmteste Häftling der Schweiz kommt unerwartet bereits am Freitag frei. - SRF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Oktober 2017 sass Brian im Bezirksgefängnis Pfäffikon ZH in Untersuchungshaft.
  • Dort soll er unter «unmenschlichen» Haftbedingungen in der Gefängniszelle gelitten haben.
  • Nun verklagt Brian, auch unter dem Namen «Carlos» bekannt, den Kanton auf 40'000 Franken.

Und wieder steht Brian alias «Carlos» vor Gericht – dieses Mal aber als Kläger: Der unter dem Fall «Carlos» bekannt gewordene Straftäter klagt gegen den Kanton Zürich. Dies wegen angeblich «unmenschlicher» Haftbedingungen während der Untersuchungshaft im Gefängnis Pfäffikon.

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Dieses Bild von Brian - dazumal noch Carlos genannt - ist schweizweit bekannt. - keystone

Dies bestätigt sein Anwalt Markus Bischoff gegenüber «20 Minuten». Laut den Anwalt zeigten eine Untersuchung sowie ein zusätzliches Gutachten, «dass die Haftbedingungen unmenschlich waren und gegen die EMRK verstossen haben».

Bericht schreibt von Menschenrechts-Verstössen

Brian sass von Oktober 2016 bis Januar 2017 im Bezirksgefängnis von Pfäffikon in U-Haft. Dort soll er laut eigenen Angaben misshandelt worden sein.

Demnach musste Brian ohne Matratze auf dem Boden schlafen. Zudem erhielt er keine Unterwäsche, durfte nicht duschen und Zähne putzen und das Essen bestand aus belegten Broten. Gemäss einem Bericht wurde damit gegen seine Menschenrechte verstossen.

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Diese Aufnahme von Brian alias «Carlos» stammt aus dem Jahr 2019. - Keystone

Brian selbst hatte zuvor seine Zelle verwüstet und unter Wasser gesetzt. Er soll zudem Aufseher in Pfäffikon massiv bedroht, bespuckt und beschimpft haben.

Zürichs Justizdirektorin Jacqueline Fehr musste später einräumen, dass es bei der Inhaftierung im Fall «Carlos» zu gravierenden Fehlern gekommen sei. Als Konsequenz musste der Gefängnisdirektor abtreten.

Brian fordert 40'000 Franken Entschädigung

Mit der Verhandlung solle nun dieses Unrecht festgestellt werden. Der 25-Jährige fordert gemäss seinem Anwalt eine Entschädigung von 40'000 Franken. Am Donnerstag wird die Haftungsklage von Brian gegen den Kanton Zürich am Bezirksgericht Zürich verhandelt.

Seit Januar 2017 befindet sich Brian in der JVA Pöschwies. Zuletzt machte er Schlagzeilen, indem er dort eine unzerstörbare Zelle unbrauchbar gemacht hatte. Der neue Spezialtrakt in der Strafanstalt hatte 1,85 Millionen Franken gekostet.

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