Brand in Herznach AG: Angestellte kündigte Tat per E-Mail an

Patricia Shams
Patricia Shams

Fricktal,

Die beim Brand in der Bänderfirma «Spyk» in Herznach AG verstorbene Frau warf der Firma in einer E-Mail Mobbing gegen ihren Mann vor. Diese wehrt sich.

Die Feuerwehr löscht in Herznach AG den Brand in einem Firmengebäude.
Die Feuerwehr löscht in Herznach AG den Brand in einem Firmengebäude. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Montag wurde in einer Firma in Herznach AG nach einem Brand eine Frauenleiche entdeckt.
  • Die Polizei geht von Suizid aus. Die Angestellte hatte ihre Tat per E-Mail angekündigt.
  • Sie warf der Firma Mobbing gegen ihren Ehemann vor. Der Chef bestreitet die Vorwürfe.

In der «Spyk Bänder AG» wurde am Montag nach einem Grossbrand eine Frauenleiche entdeckt. Die Kantonspolizei geht davon aus, dass es sich bei der Toten um eine Angestellte der Firma handelt, die den Brand absichtlich gelegt und Suizid begangen hat.

Der Grund: Wenige Minuten vor dem Brand verschickte die Frau von ihrer Firmenadresse eine Mail an die «Neue Fricktaler Zeitung» und kündigte ihre Tat an. «Ich werde mich mit Benzin übergiessen und anzünden», soll sie darin geschrieben haben. Der Grund sei das jahrelange Mobbing in der Firma Spyk Bänder gegen ihren Mann.

«Es war für mich ein Riesenschock, als ich das gelesen habe», sagt Andreas Schmid, Teilhaber und Co-Geschäftsleiter zur Zeitung. Er wehrt sich gegen den Mobbing-Vorwurf. Für ihn sei Mobbing, wenn ein Einzelner von einer Gruppe ausgegrenzt oder provoziert werde, so Schmid. «Das habe ich bei uns in der Firma aber noch nie erlebt.»

Chef kann «kleinere Probleme» nicht ausschliessen

Man könne jedoch nicht in die Menschen hineinschauen, räumt er ein. «Es gibt Leute, die fühlen sich schon gemobbt, wenn man ihnen nicht guten Morgen sagt», so Schmid. Erst vor wenigen Monaten habe man dem Ehemann der Verstorbenen, der seit 18 Jahren im Unternehmen tätig ist, nach Absprache eine neue Funktion zugewiesen. Er habe danach nicht unglücklich gewirkt.

Dass es während der Jahre auch mal «kleinere Probleme» gab, kann er jedoch nicht ausschliessen. Er hat sich nach der Tat bereits mit dem Ehemann der Toten zu einem Gespräch getroffen. Er sei sehr froh darum gewesen.

Die Tat hinterlässt nicht nur bei Schmid Spuren, sondern auch bei den Angestellten. «Einige werden sich jetzt fragen, ob sie vielleicht etwas Falsches gesagt oder getan haben, was zu dieser Tat geführt haben könnte. Das löst bei ihnen Angst aus», sagt er. Bereits einen Tag nach dem Brand nahm ein Teil des Personals die Arbeit wieder auf.

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Brand in Herznach AG: Eine Angestellte der Firma Spyk stirbt in der Nacht auf Montag in den Flammen. Die Polizei geht von Suizid aus. - Nau

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