Überraschendes Angebot aus Basel: Die United Rivers Gruppe ist an einer Übernahme der Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee interessiert.
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Das Kursschiff auf dem Thunersee. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die United Rivers Gruppe will die Schifffahrt auf dem Brienzer- und Thunersee übernehmen.
  • Das Angebot, welches sie der BLS geschickt hat, kommt in Bern nicht gut an.

Ein Basler Unternehmen will die Schifffahrt auf dem Thuner- und Brienzersee übernehmen. Die United Rivers Gruppe hat nach eigenen Angaben bei der BLS eine entsprechende Offerte deponiert. Das überraschende Angebot kommt in Bern nicht gut an.

Für den Verwaltungsrat der BLS AG stehe ein Verkauf ihrer Schifffahrtstochter nicht zur Diskussion. Dies sagte eine Sprecherin am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die BLS begrüsse Gespräche mit strategischen Investoren. Nicht im Fokus stehe hingegen, die Schifffahrt als reines Investitionsobjekt an ein Unternehmen oder eine Einzelperson abzutreten. Ob damit das letzte Wort gesprochen ist, wird sich weisen. Denn United Rivers hofft auf Unterstützung durch die bernische Politik.

Kosten soll Kanton übernehmen

Der Kanton Bern ist Mehrheitseigner der BLS. Und der Grosse Rat befindet demnächst über einen Beitrag für den Kauf eines neuen Thunersee-Schiffs. Die Kosten von gut 14 Millionen Franken sollen der Kanton und die bernischen Gemeinden übernehmen.

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Das Personenschiff Stadt Thun gleitet vor dem Schloss Schadau auf dem Thunersee. - Keystone

Der Kanton könnte das Geld im Fall einer Übernahme sparen, schreibt United Rivers. Ausserdem würde auch gleich «das strukturelle Defizit der staatlich betriebenen touristischen Unternehmung BLS Schifffahrt AG beseitigt». Lehne der Grosse Rat den Kredit ab, könnten der BLS-Verwaltungsrat die Weichen dann in Richtung Privatisierung stellen.

Straubhaar: Schiffe sollen nicht verschrottet werden

United Rivers hat grosse Pläne für die Schifffahrt im Oberland. Die Basler Firma möchte die bestehende Flotte für eine umweltschonende Schifffahrt nutzen, «einhergehend mit deutlich mehr Präsenz und Emotion».

Er finde es umwelt- und steuerpolitisch falsch, ältere Schiffe einfach zu verschrotten. Und dann beim Kanton die hohle Hand für Neubauten zu machen. Das erklärte CEO Robert Straubhaar im Communiqué.

Er stammt aus Brienz und hat die Firma 2004 als Einmannbetrieb gegründet. Heute betreibt sie gemäss Communiqué mit rund 3000 Mitarbeitenden über 100 Passagierschiffe in ganz Europa.

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