Die Schweizerische Bischofskonferenz veröffentlicht Daten zu sexuellen Übergriffen im kirchlichen Umfeld - und verschärft ihre Richtlinien.
Bischofskonferenz in St. Gallen: Der Vizepräsident Felix Gmür nimmt Stellung zu den zahlreichen sexuellen Übergriffen der letzten Jahrzehnten und zeigt auf, was dagegen unternommen wird. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizerische Bischofskonferenz SBK macht die Statistik zu Übergriffen publik.
  • 2017 wurden deutlich mehr Fälle als in den Vorjahren gemeldet - die meisten sind verjährt.
  • Die Bischofskonferenz verschärft ihre Richtlinien für sexuelle Übergriffe.

Die Schweizerische Bischofskonferenz SBK verschärft die «Richtlinien sexuelle Übergriffe im kirchlichen Umfeld». Bisher wurde Täter und Opfer ermutigt, Anzeige zu erstatten. Wenn jedoch weder Opfer noch Täter Anzeige erstatten wollte, dann wurde von Seite Kirche bisher keine Anzeige erstattet. «Wir wollen, dass nichts mehr vertuscht wird», sagt Felix Gmür, der Vizepräsident der SBK.

Neu wird wegen der Vertuschungsgefahr bei Offizialdelikten auch gegen den Willen des Opfers oder Täters Anzeige erstattet. Diese Richtlinien gelten für alle kirchlichen Amtsträger.

Mehr Meldungen 2017

Im vergangenen Jahr wurden deutlich mehr Fälle von sexuellen Übergriffen gemeldet. Die Bischofskonferenz führt dies vor allem auf die Aufforderung der Kirche an einem Event zurück, Fälle zu Melden.

So wurden 2017 ganze 65 Fälle gemeldet. In den Jahren vergangenen sechs Jahren waren es jeweils nicht mehr als 24 Fälle, die pro Jahr gemeldet wurden. Die meisten der 2017 gemeldeten Fälle sind über 30 Jahre her. Neuere Übergriffe (seit dem Jahr 2000) wurden 2017 fünf gemeldet.

Felix Gmür, der Vizepräsident der Schweizerischen Bischofskonferenz, im Interview

Felix Gmür, Vizepräsident der Schweizerische Bischofskonferenz, im Interview zu den Massnahmen und der allgemeinen Situation. - Nau
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