Bischöfe könnten bald keine Kirchensteuern mehr erhalten
Die Römisch-Katholische Zentralkonferenz der Schweiz verkündete, dass «störrische Bischöfe» zukünftig keine Kirchensteuer mehr erhalten könnten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentin der Kirchen-Dachorganisation möchte Zahlungen an Bischöfe stoppen können.
- Problematische Bischöfe sollen künftig von der Kirchensteuer ausgeschlossen werden.
- Die missbrauchsanfälligen Kirchenstrukturen sollen so grundlegend verändert werden.
Die Präsidentin der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ), Renata Asal-Steger, fordert klare Sanktionen für Ärger machende Bischöfe. Sie geht so weit, ihnen Kirchensteuern streichen zu wollen. Hierzu sagte sie «Ich schliesse nicht aus, dass wir zukünftig den Bischöfen die Geldzahlungen verweigern, sollte sich zu wenig bewegen.»
Dem Bischof des Baseler Bistums würden 3,8 Millionen Franken fehlen, würden alle zehn an ihn zahlenden Kantone am Boykott teilnehmen. «Er könnte dadurch seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen», sagte Renata Asal-Steger. Die Präsidentin der Dachorganisation der kantonalen Landeskirchen gab der «SonntagsZeitung» ein Interview zu der Thematik.
Die RKZ ist Verwalterin der Kirchensteuern. Damit ist sie unabdingbar wichtig als Geldquelle für Bischöfe. Die grundlegenden Strukturen, die Missbrauchsfälle ermöglichten, müssten geändert werden, so Asal-Steger.
Sie ist auch Mitglied des RKZ-Gremiums, das Missbrauchsopfer der Kirche entschädigt. Der Maximalbetrag dafür belaufe sich auf 20'000 Franken.