Ab Montag können Missbrauchsabbildungen von Kindern im Netz anonym einer Stelle gemeldet werden. «Clickandstop.ch» geht online.
Die Gründerinnen und Gründer der Plattform www.clickandstop.ch wollen gegen pädokriminelle Handlungen im Internet vorgehen (Symbolbild).
Die Gründerinnen und Gründer der Plattform www.clickandstop.ch wollen gegen pädokriminelle Handlungen im Internet vorgehen (Symbolbild). - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die nationale Meldestelle gegen Pädokriminalität «clickandstop» nimmt ihren Betrieb auf.
  • Die Plattform ermöglicht es, anonym einen Missbrauchsfall zu melden.

Eine nationale Meldestelle gegen Pädokriminalität nimmt am Montag ihren Betrieb auf. Wer Material mit Missbrauchsabbildungen von Kindern im Netz entdeckt, kann das bei der neuen Stelle «clickandstop.ch» melden. Lanciert wurde die Meldestelle von Kinderschutz Schweiz und der Guido-Fluri-Stiftung, wie diese mitteilten.

Im Internet seien immer mehr Missbrauchsbilder zu finden, aber bislang hätten nur sehr wenige der gemeldeten Fälle zu einer strafrechtlichen Verfolgung geführt, stellen die beiden Stiftungen fest.

Diese Situation sei inakzeptabel, da sie den Schutz der Opfer vernachlässige. «Wir müssen uns endlich mit dem Ausland auf eine Stufe stellen», wurde Guido Fluri, Präsident der gleichnamigen Stiftung, in der Mitteilung zitiert.

Meldung anonym

Clickandstop.ch soll eine Lücke schliessen. Konkret ermöglicht die Plattform Eltern, Lehrern, Fachpersonen und sogar Kindern und Jugendlichen, einen Missbrauchsfall anonym zu melden. Mit einem solchen Akt beweise man die nötige Zivilcourage.

Die Meldungen werden dann an das Bundesamt für Polizei (Fedpol) weitergeleitet. Wenn strafrechtlich relevante Inhalte mit Kindern gefunden werden, werden die Internetprovider alarmiert und aufgefordert, die entsprechenden Inhalte zu löschen und zu blockieren.

Um pädokriminelle Handlungen so gut wie möglich zu verhindern, bieten die Gründer der Plattform auch Beratungen mit Fachleuten an. Diese sind kostenlos und anonym und können per Telefon, Chat oder Kontaktformular erfolgen. Diese Beratungsangebote und Präventionsprogramme stehen Kindern, Jugendlichen, Eltern und Lehrpersonen zur Verfügung.

Es sei immer noch ein Tabu, zuzugeben, dass sexuelle Gewalt in unserer Gesellschaft weit verbreitet ist. Deshalb sei es so wichtig, darüber zu sprechen und sie zu erklären, liess sich Yvonne Feri von Kinderschutz Schweiz in der Mitteilung zitieren.

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