Insgesamt 697 Mal wurde die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (Uba) im Jahr 2020 kontaktiert. An der Spitze der Beschwerden: psychische Probleme.
Depression
Das Coronavirus hatte global verheerende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Menschen. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uba wurde in 191 Fällen wegen psychischen Problemen kontaktiert.
  • In 155 Fällen handelte es sich dabei um Fragen der Grundrechtsverletzung.

Die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter (Uba) ist im vergangenen Jahr 697 Mal kontaktiert worden. 191 Fälle betrafen psychische Probleme, die häufig durch die Coronavirus-Pandemie verursacht wurden.

Damit lösten psychische Probleme die finanziellen Schwierigkeiten (151 Fälle) an der Spitze ab, die in den Vorjahren am häufigsten auftraten, wie die Uba am Dienstagabend mitteilte. In 155 Fällen handelte es sich dabei um Fragen der Grundrechtsverletzung, während in 74 Fällen psychische Probleme die Ursache der Beschwerdemeldung war.

Die Beschwerdestelle bearbeitete insgesamt 582 Fälle. Vier Fünftel davon betrafen Konfliktsituationen, bei 14 Prozent ging es um Gewalt und bei 5 Prozent handelte es sich um eine Abklärung oder Beratung. In den letzten drei Jahren nahm die Zahl Beschwerden um 36 Prozent zu.

In 165 Fällen aus dem private und institutionellen Bereich ging es um Fragen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. Trotz der breiten Informationskampagne des Bundes habe es den Anfragenden an konkreten Informationen gefehlt, schrieb Uba. Oder es sei schwierig gewesen, aus der Fülle an Informationen das Gesuchte herauszufiltern.

Während Monaten gefordert

Beschwerdefälle aufgrund des Besuchs- und Ausgangsverbots, später aufgrund der Besuchsregelungen und eingeschränkten Möglichkeiten in Alters- und Pflegeheimen, forderten die Uba nach eigenen Angaben während Monaten. Die Vermittlung von Informationen und die Beratung von Angehörigen stand dabei im Zentrum der Arbeit.

In besonders schwierigen Situationen sowie bei sterbenden Heimbewohnenden nahm die Uba die Beschwerden zur Klärung, Vermittlung und Schlichtung auf und konnte in einigen Fällen mit den Beteiligten eine Lösung erwirken.

Während der Einschränkung der Bewegungsfreiheit wegen der Covid-19-Pandemie wurde allgemein ein Anstieg der häuslichen Gewaltfälle erwartet. In dieser Zeit wurden der Uba jedoch keine entsprechenden Fälle gemeldet. Die Beschwerdestelle geht daher davon aus, dass die gegenseitige Kontrolle aufgrund ständiger Präsenz von Familienmitgliedern eine Meldung verhinderte.

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