Die Zertifikatspflicht wackelt. Alain Berset will sie morgen aber noch nicht begraben. Stattdessen soll das Zertifikat für Genesene ausgebaut werden.
Covid-Zertifikat
Weshalb sind die Befürworter-Parteien beim Covid-Gesetz so passiv? Eine Frage, die zurzeit heiss diskutiert wird. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Von Links bis Rechts werden die Rufe nach der Abschaffung des Zertifikats lauter.
  • Alain Berset will aufgrund der aktuellen Corona-Situation aber noch zuwarten.
  • Stattdessen soll das Zertifikat für Genesene verbessert werden.

Die erweiterte Zertifikatspflicht für Restaurants und Fitnesscenter sorgt weiterhin für viele Diskussionen. Weil die Fallzahlen rückläufig sind, werden die Forderungen nach der Abschaffung der Corona-Massnahme lauter.

Selbst Gesundheitsminister Alain Berset hinterfragte letzte Woche am Point de Presse öffentlich, ob die erweiterte Zertifikatspflicht noch verhältnismässig sei. Er versprach, das Ganze an der nächsten Sitzung des Bundesrats zu besprechen.

Zertifikatspflicht bleibt vorerst

Bersets Departement soll morgen an diesem Gespräch aber nicht mit einem Vorschlag zur Aufhebung des Corona-Zertifikats aufwarten. Gemäss einem Bericht im «Blick» seien solche Pläne zwar diskutiert, aber dann wieder verworfen worden.

corona Alain berset
Gesundheitsminister Alain Berset wird heute ein letztes Mal die Krankenkassenprämien bekanntgeben (Archiv). - Keystone

Grund sei, dass die Behörden aufgrund der Fallzahlen eine Verschlechterung der Situation befürchten. Patrick Mathys sprach an der Pressekonferenz auf Fachebene heute dann auch von einem «Trend in die falsche Richtung».

Stattdessen soll Berset einen Schritt auf die Menschen zu machen wollen, die sich bereits infiziert haben. Ihre Genesenen-Zertifikat soll nicht mehr nur sechs, sondern bald 12 Monate gültig sein. Ausserdem sollen Genesene, die zu Beginn der Pandemie nicht getestet wurden, doch noch eine Chance auf ein Zertifikat erhalten. Dafür will Berset Bluttests vorschlagen, die Antikörper nachweisen können.

Gemäss EU-Richtlinien wäre ein solches serologisches Zertifikat aber nicht im Ausland gültig. Zum Einsatz kommen würde es also nur in einheimischen Restaurants und Betrieben. Der Vorschlag müsste zuerst noch zur Vernehmlassung an die Kantone geschickt werden.

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