Schock in Bern: Ein Tram kommt abrupt zum Stehen, Funken sprühen – und die Passagiere dürfen nicht aussteigen.
Bern
Der Loryplatz in Bern – hier ist am Mittwoch ein Mast von einem Tram umgeknickt worden. - Google Maps

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwochmorgen hat ein Tram in Bern einen Strommast mitgerissen.
  • Die Fahrgäste mussten im Tram warten, da es womöglich unter Strom stand.
  • Die Feuerwehr erdete die Leitung schliesslich, sodass die Passagiere aussteigen konnten.
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Der Tag startet wie jeder andere auch: Am frühen Mittwochmorgen nimmt Nau.ch-Leser André I.* beim Loryplatz in Bern das Tram, um zur Arbeit zu gehen. Doch kaum ist er eingestiegen, gibt es einen lauten Knall – das Tram kommt zum Stillstand.

Dann der Schock: «Ich habe aus dem Fenster geschaut und gesehen, wie Funken sprühten und etwas herunterfiel. Eine Passagierin sah mich schockiert an», erzählt er gegenüber Nau.ch. «Als ich hinter das Tram schaute, sah ich, dass die Leitungen heruntergerissen waren.»

Strom
Der mitgerissene Mast beim Berner Loryplatz. - zVg

Ein Pendler springt auf und warnt die Reisenden im Tram: «Nicht aussteigen, das Tram steht unter Strom!» Dem schliesst sich die Tramchauffeurin an, als sie aus der Kabine kommt.

Gaffer versammeln sich um gestopptes Tram

«Wir mussten dann ein paar Minuten warten, bis die Feuerwehr kam. Alle sind sehr ruhig geblieben.» Während die Passagiere auf die Feuerwehr warten, versammelt sich rund um die Strassenbahn eine Menschenmenge.

«Plötzlich standen da Dutzende Leute», erinnert sich I.

Loryplatz
Ein Tram beim Loryplatz in Bern. (Archivbild) - Keystone

Schliesslich kommt die Feuerwehr und erdet die Leitungen, sodass André I. und die anderen Fahrgäste aussteigen können. «Dann habe ich zur Leitung hinaufgeschaut und gesehen, dass sich das Tram eingehängt hatte. Es hat einen Mast mitgerissen!»

Vorfall womöglich lebensgefährlich

Gegenüber Nau.ch bestätigt Trambetreiber Bernmobil den Vorfall. Was genau dazu geführt hat, konnte bislang noch nicht ermittelt werden.

«Die Tramführerin hat vollständig korrekt reagiert», lobt Sprecher Rolf Meyer jedoch. «Da nicht klar war, wo die Fahrleitung lag und ob sie noch unter Strom stand, durften keine Fahrgäste das Tram verlassen.»

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Brisant: Wäre ein Fahrgast frühzeitig ausgestiegen, hätte er sterben können. «Es hätte sein können, dass die Aussenhaut des Trams oder auch allfällige andere Teile draussen unter Strom gestanden hätte. Damit hätte eine Gefahr für Leib und Leben der Fahrgäste bestanden.»

So wurde aber niemand verletzt – Schaden erlitten nur Tram und Anlage: «Es wurden ein Fahrleitungsmast geknickt und zwei Querseile, die die Fahrleitung mit dem Masten verbinden, beschädigt.» Zudem seien mehrere Lampen der Strassenbeleuchtung kaputt gegangen. Beim Tram selbst wurde der Stromabnehmer beschädigt.

*Name geändert

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