Ein Futterzusatz verringert den Methan-Ausstoss durch Rülpsen bei Kühen. Davon profitiert die Umwelt.
Kuh
Zwei Kühe auf einer Weide (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Berner Landwirt reduziert die Methan-Emissionen von Milchkühen mit einem Futterzusatz.
  • Durch die Futterumstellung sparte der Landwirt 6 Tonnen CO2 im ersten Halbjahr 2022 ein.
  • Die langfristige und gesundheitliche Auswirkung des Futterzusatzes ist noch unklar.
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Ein Landwirt in Court BE lässt seine 26 Milchkühe durch den pflanzlichen Futterzusatz Agolin weniger rülpsen. Dadurch tut er dem Klima etwas Gutes, denn die Rülpser der Kühe produzieren viel Methan.

Dieses ist rund zehnmal schädlicher als Kohlenstoffdioxid (CO2). Der Futterzusatz verändert die Verdauungsflora der Wiederkäuer und sorgt dafür, dass im Verdauungstrakt der Kühe weniger Treibhausgase produziert werden.

Im ersten Halbjahr 2022 hat der Landwirt mit der Futterumstellung etwa sechs Tonnen CO2 eingespart, wie das «Bieler Tagblatt» schreibt. Auf die Idee kam der Bauer durch die Organisation für Schweizer Milchproduzenten, Mooh.

Hornkuh Kuh Hörner
Kühe mit Hörnern sind für viele Sympathieträgerinnen – wie sich auch im Nationalrat zeigte. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Einige Studien haben ergeben, dass die Mischung mit Agolin pro Kilo abgepumpter Milch etwa ein Zehntel der Methan-Emissionen einspare. «Ich erhalte 100 Franken für jede vermiedene Tonne Kohlendioxid zurück. So decke ich meine Zusatzkosten und verdiene sogar noch etwas dazu», so der Landwirt gegenüber der Zeitung.

Ob sich der Futterzusatz durchsetzen wird, ist fraglich. Denn solche Zusätze sind laut Agroscope nicht unproblematisch. Die Hemmstoffe für den Methanausstoss seien Neuentwicklungen, sagt Joel Bérard gegenüber Swissinfo.

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Eine langfristige und massgebliche Reduktion der Methanemissionen bei Kühen habe nur in Einzelfällen nachgewiesen werden können. Wie es um die gesundheitlichen Auswirkungen steht, ist ebenfalls noch zu wenig untersucht.

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