Vor drei Jahren stürzte eine Ju-52 ab. Eine Untersuchung kommt nun zum Schluss, bei der Aufsichtsbehörde Bazl gebe es «keine systemischen Defizite».
Das Logo des Bundesamtes fuer Zivilluftfahrt BAZ in Ittigen. (Archivbild)
Das Logo des Bundesamtes fuer Zivilluftfahrt BAZ in Ittigen. (Archivbild) - sda - Keystone/GIAN EHRENZELLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Untersuchung attestiert der Schweizer Flugaufsichtsbehörde keine markanten Fehler.
  • Die Nähe zwischen Aufsicht und beaufsichtigter Industrie sei jedoch problematisch.
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Fast drei Jahre nach dem Ju-52-Flugzeugabsturz mit zwanzig Toten kommt eine externe Untersuchung aus den Niederlanden zum Schluss, dass es in der Aufsicht der Schweizer Luftfahrtbehörde Bazl «keine systemischen Defizite oder Risiken gibt». Das Bazl war nach dem Ju-52-Absturz beim Piz Senas in Graubünden in die Kritik geraten.

Insbesondere die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) bemängelte verschiedene Punkte in der Schweizer Flugaufsicht. Der Bund beauftragte daraufhin das Luftfahrtinstitut der Niederlanden (NLR), die Tätigkeit des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl) zu überprüfen.

Untersucht wurden «systematische Aspekte der Aufsicht», die über den Bereich der historischen Luftfahrt hinausgehen. Gemäss dem Abschlussbericht, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, gibt es keine Missstände, die mit Sofortmassnahmen behoben werden müssten.

Verbesserungs-Empfehlungen

Die Experten des NLR geben aber eine Reihe von Empfehlungen ab, um das Aufsichtswesen des Bazl zu verbessern. Dazu gehört eine bessere Abstimmung zwischen der technischen und der flugbetrieblichen Aufsicht. Auch das Berücksichtigen von weichen Faktoren wie der Sicherheitskultur eines beaufsichtigten Unternehmens wird empfohlen.

Zudem geht der Bericht auf die Problematik der Nähe zwischen der Aufsicht und der beaufsichtigten Industrie in der Schweiz ein. Dieser Umstand helfe zwar beim Verständnis für die Abläufe in der Industrie. Er könnte sich aber negativ auf die kritische und unabhängige Aufsichtstätigkeit auswirken, heisst es im Bericht.

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