Bergsteiger soll 600.- zahlen – Heli flog noch nicht

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Oberwallis,

Wegen Staus auf dem Klettersteig verpasste ein Mann die letzte Talfahrt, die Ehefrau rief die Bergrettung. Für die 23-minütige Rettungsaktion muss er bezahlen.

ralfhart
Weil ihr Ehemann die letzte Talfahrt verpasst, alarmierte eine Frau den Notruf. Das wird nun teuer für das Ehepaar. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mann verpasste wegen Staus die letzte Talfahrt, die besorgte Ehefrau rief die Rettung.
  • Nach 23 Minuten wurde sie abgebrochen, da sich der Mann gemeldet hatte.
  • Doch er bleibt nun auf einer Rechnung von über 600 Franken sitzen.

Wegen eines Missverständnisses suchte die Bergrettung im August nach einem mutmasslich verschwundenen Mann. Nach 23 Minuten wurde es aufgelöst. Doch dem Mann wird der kurze Einsatz nun in Rechnung gestellt, wie der «Beobachter» berichtet.

Ein 67-jähriger Mann nahm im August den Klettersteig auf das Daubenhorn im Wallis in Angriff. Der Plan war es, nach der auf acht Stunden geschätzten Tour die letzte Talfahrt der Gemmibahn zu nehmen. Unten wartete die Frau des Mannes.

Doch auf dem Klettersteig kam es zu einem tödlichen Absturz, der zu Stau und zu Verzögerungen führte. Der Mann verpasste deswegen die letzte Bahn. Die Ehefrau im Tal machte sich Sorgen und wählte den Notruf. Dieser informierte die Rettungsorganisation KWRO, die einen Einsatz startete.

Nur kurz später kam der Mann in der Gemmihütte an. Dort hatte er wieder Empfang und rief sofort seine Ehefrau an, die die KWRO informierte.

Administrativ-Aufwand teurer als Rettungsspezialist

Die Rettungsorganisation brach den Einsatz nach 23 Minuten ab. Ein Helikopter war noch nicht in der Luft. Der Mann berichtet, ihm sei gesagt worden, dass damit alles erledigt sei, mit Kosten müsse er nicht rechnen.

Doch ein Monat später flatterte die Rechnung ins Haus, die KWRO verlangt 607 Franken. 227 Franken fallen für den Rettungsspezialisten an, 311 für Administratives und 69 für «Infrastruktur und Material».

Findest du die Rechnung für den Bergsteiger gerechtfertigt?

Auf der Rettungsstation sei gearbeitet, Einsatzberichte und Statistiken erstellt worden, begründet die KWRO den administrativen Aufwand. Der Unterhalt davon sei unter dem Punkt «Infrastruktur und Material» verrechnet worden. Man hoffe auf Verständnis für die Rechnung.

Doch muss der Mann die Rechnung bezahlen? Die Rechtsberaterin des «Beobachters» beantwortet diese Frage mit Ja. Solche Rettungsaktionen würden auch nicht von der Grund- oder der Unfallversicherung getragen.

Hat die Ehefrau des Mannes zu früh den Notruf gewählt? Mathias Gehrig, Sprecher der Rega, verneint. Es sei besser, einmal zu früh als einmal zu spät anzurufen. Denn die Rettungsorganisationen könnten am besten abschätzen, was getan werden soll.

Kommentare

User #744 (nicht angemeldet)

Bergler und der Dichtestress 🤣

User #3417 (nicht angemeldet)

P Diddy wurde verhaftet.

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