Schweizer Körnermais wird weiterhin mittel bis tief durch Mykotoxin belastet. Der Wert ging im Vergleich zu den Vorjahren jedoch zurück.
Mykotoxin Mais körner
Die Belastung durch Mykotoxin im Körnermais bleibt weiterhin mittel bis tief. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Das im Mais enthaltene Mykotoxin kann bei Menschen und Tieren eine giftige Wirkung haben.
  • Der Anteil des Toxins ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen.
  • Auch andere schädliche Inhaltsstoffe konnten reduziert werden.
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Der Gehalt an Mykotoxinen in Körnermais ist von 1,55 mg pro Kilo (2019) auf 0,38 mg gesunken. Mykotoxine sind giftige, von Pilzen gebildete Stoffwechselprodukte. Sie können bei Menschen und Tieren bereits in tiefen Konzentrationen eine toxische Wirkung zeigen.

Swiss Granum hat in Zusammenarbeit mit Agroscope im Rahmen eines Monitorings die Mykotoxin-Belastung bei Körnermais nach der Ernte getestet. Trotz des Nachweises in fast jeder analysierten Körnermaisprobe war das Deoxynivalenol-Belastungsniveau in der Ernte 2020 tief bis mittel. Das Belastungsniveau für Fumonisine war tief und dasjenige für Zearalenon mittel, wie Swiss Granum am Freitag mitteilte.

Durchschnittlich weniger Mykotoxin festgestellt

Das Mykotoxin Deoxynivalenol (DON) wurde in fast jeder analysierten Proben nachgewiesen. Von gesamthaft 48 analysierten Proben wiesen 73 Prozent einen DON-Gehalt zwischen 0,2 und 0,5 mg pro Kilo auf. 19 Prozent der Proben lagen zwischen 0,5 und 1 mg/kg und eine Probe (2 Prozent) enthielt über 1 mg/kg.

Mykotoxin Körner mais
Der Gehalt an Mykotoxin im Körnermais ist im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. (Symbolbild) - Pixabay

Der Durchschnitt aller analysierten Proben lag bei 0,38 mg/kg. Der Durchschnitt der letzten fünf Jahre wurde demnach unterboten. Dieser lag bei 0,55 mg/kg.

Fuminosine stark zurückgegangen

Fumonisine wurden im Körnermais der Ernte 2020 seltener nachgewiesen als im Jahr 2019. Von gesamthaft 48 analysierten Proben wiesen 52 Prozent keine Belastung oder Gehalte unterhalb der Nachweisgrenze auf.

35 Prozent zeigten FUM-Gehalte zwischen 0,2 und 0,5 mg/kg. 8 Prozent wiesen Inhalte zwischen 0,5 und 1 mg/kg, 2 Prozent zwischen 1 und 2 mg/kg auf. Eine Probe (2 Prozent) enthielt mehr als 4 mg/kg.

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Ein Bauer bei der Maisernte. - dpa

Der Durchschnitt lag bei 0,30 mg/kg. Derjenige von 2019 (0,86 mg/kg) und der letzten fünf Jahre (0,58 mg/kg) war noch etwas höher.

Gefahr nur bei sehr maislastiger Ernährung

Das Mykotoxin Deoxynivalenol kann bei entsprechender Konzentration bei Menschen Übelkeit und Erbrechen verursachen. Bei Nutztieren hat das Mykotoxin eine Wachstumsverzögerung und die Reduktion der Immunabwehr zur Folge. Ein Nachweis, das Mykotoxine bei Schwangeren die Frucht schädigen, wurde bisher nicht erbracht.

Fumonisine stehen im Verdacht, beim Menschen Krebs erregend zu sein. So wurde bei vermehrter Aufnahme von Fumonisinen (etwa bei einer von Mais dominierten Ernährung) eine erhöhte Inzidenz an Ösophaguskarzinomen gefunden. Ebenfalls wird in Verbindung mit maisreicher Ernährung und entsprechender Fumonisinbelastung eine erhöhte Rate embryonaler Fehlbildungen (Spina bifida beispielsweise) diskutiert.

Toxizität von Zearalenon sehr gering

Zearalenon wirkt als Östrogen. Eine Überdosierung führt zu Hyperöstrogenismus mit Grössen- und Gewichtszunahme des Uterus, Störung des Monatszyklus' und krankhafter Veränderung der Eierstöcke.

Körner mais Mykotoxin
Die schädlichen Inhalte von Körnermais zeigen nur bei regelmässigem Verzehr Wirkung. (Symbolbild) - Pixabay

Auch die Tumorbildung in hormonell empfindlichen Geweben wie der Brust kann angeregt werden. Die Toxizität von Zearalenon ist aber sehr gering. Durch den blossen Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln kann diese nicht erreicht werden.

Bei Verdacht testen lassen

Die Mykotoxin-Richtwerte bei Körnermais, welche für Ergänzungs- und Alleinfuttermittel festgesetzt wurden, hängen von der zu fütternden Tierart ab. Sie sind in den Swiss Granum Übernahmebedingungen enthalten und abrufbar unter www.mykotoxine.ch.

Bei Verdacht empfehlen Swiss Granum und Agroscope, die fraglichen Chargen analysieren zu lassen.

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