Der Schweizer Bauernverband (SBV) schlägt Wolf-Alarm: Nutztiere auf der Alp seien akut bedroht.
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DNA-Proben zeigen, dass ein Wolf die Schafe in Bonstetten ZH gerissen hat. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Bauernverband schlägt Wolf-Alarm.
  • Die Bauern fordern «neue Lösungen, um die wachsenden Wolfspopulationen einzudämmen».

Der Schweizer Bauernverband (SBV) schlägt Wolf-Alarm: Nutztiere auf der Alp seien akut bedroht. Angriffe von Wölfen hätten «eine neue Dimension» angenommen, bereits seien Tiere von der Sömmerung zurück ins Tal in Sicherheit gebracht worden. Die Bauern fordern daher «neue Lösungen, um die wachsenden Wolfspopulationen einzudämmen».

Der Schweizer Bauernverband erwarte, dass Gesuche zum Abschuss von Wölfen unbürokratisch und rasch bewilligt werden, heisst es in einer Mitteilung des SBV vom Dienstag.

Zahlreiche Zwischenfälle mit dem Raubtier

Der Bauernverband erwarte grundsätzlich, dass Parlament und Bund rasch neue gesetzliche Regelungen für eine zielgerichtete Wolfsregulierung sowie Unterstützung der betroffenen Tierhalter schaffen.

Gerade in den vergangenen Tagen sei es zu zahlreichen Vorfällen gekommen. Im Waadtland seien sechs Kälber, im Bündner Safiental zwei Rinder den Raubtieren zum Opfer gefallen. Nach Wolfsangriffen hätten Älpler im Wallis und Bündnerland entschieden, die Tiere ins Tal zurückzubringen, weil sie deren Sicherheit auch mit Schutzmassnahmen nicht gewährleisten könnten.

Es zeichne sich ab, dass die zunehmende Zahl der Wölfe und Wolfsrudel die Alpwirtschaft gefährde. Schutzmassnahmen seien einerseits aufwändig, andererseits nicht immer effektiv.

Graubünden möchte mindestens einen Wolf täten

Der Kanton Graubünden hatte Ende Juli nach zahlreichen Rissen von Nutztieren auf verschiedenen Alpen angekündigt, mindestens einen Wolf erlegen zu wollen. Gleichzeitig teilte er aber mit, die Anzahl der Risse entspreche in etwa den Zahlen des Vorjahres. Die Wolfsangriffe hätten sich einfach etwas verlagert aus den Tälern auf die Alpen.

Der Kanton Waadt beantragte am 2. August beim Bund den Abschuss von zwei Jungwölfen, nachdem es im Waadtländer Jura zu mehreren bestätigten Angriffen auf Rinder gekommen war.

Wildhüter des Kantons Wallis schossen am 3. August im Goms einen Wolf ab. Im Val d'Hérens sollen Wölfe im Juli mindestens 35 Schafe gerissen haben.

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