Bau der ESA-Mission «Lisa» mit Schweizer Beteiligung kann beginnen
Die Schweizer Raumsonden für die «Lisa»-Mission haben grünes Licht von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) erhalten.

Die Raumsonden für die Weltraummission «Lisa» mit Schweizer Beteiligung können gebaut werden. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) verkündete am Dienstag den offiziellen industriellen Baubeginn der Mission zur Erforschung von Gravitationswellen im All.
Ziel der Mission «Lisa» (Laser Interferometer Space Antenna) ist es, Gravitationswellen vom Weltall aus und damit frei von Störungen zu messen. Mit drei Satelliten soll rund 50 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ein Messsystem aufgebaut werden, das diese Wellen aufspüren kann – eine Art Weltraumantenne.
Mit der Unterzeichnung eines Vertrags zwischen der ESA und dem Raumfahrtunternehmen OHB System AG am Dienstag starte die industrielle Entwicklung der Mission nun offiziell, hiess es von der ESA.
Die drei Raumsonden werden in einer konstanten Dreiecksformation um die Sonne kreisen und durch Laserstrahlen miteinander verbunden sein. Durchlaufen Gravitationswellen diese Laserstrahlen, kommt es zu kleinen Verzerrungen des Strahls. Messgeräte können diese erkennen und aufzeichnen.
Globale Zusammenarbeit an bahnbrechender Mission
An «Lisa» beteiligt sind über 120 Forschungsinstitutionen in den USA und in verschiedenen europäischen Ländern. Darunter finden sich auch die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und die Universität Zürich (UZH). Nach Angaben der beiden Universitäten ist «Lisa» die grösste, teuerste und komplexeste Mission, die die ESA je in Angriff genommen hat.
Bis die Mission erste Daten liefert, wird es aber noch dauern. Der Start der Satelliten ist für das Jahr 2035 vorgesehen. Bis das System am richtigen Ort im Weltraum angekommen ist und erste Daten liefern kann, werden nochmal zwei Jahre vergehen.
Forscherinnen und Forscher hoffen, mit der Mission Erkenntnisse über die Dunkle Materie zu gewinnen.