Die Baselbieter Regierung hat die Aussagen der Geschäftsprüfungskommission (GPK) zum Fall des Schriftstellers Alain Claude Sulzer kritisch kommentiert.
Der Verleihung des Schweizer Buchpreises am 10. November schaut Alain Claude Sulzer gelassen entgegen. Nur schon der Platz auf der Shortlist wirke verkaufsfördernd, sagt er. Mit seinem Werk «Unhaltbare Zustände» ist er als einziger Mann neben vier Autorinnen nominiert.
Kritik an der Basler GPK im Fall Sulzer – die Baselbieter Regierung reagiert. - sda - Keystone/GEORGIOS KEFALAS
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Die Baselbieter Regierung hat sich am Mittwoch kritisch zu den Aussagen zum Fall des Schriftstellers Alain Claude Sulzer im Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Grossen Rats Basel-Stadt geäussert. Sie erwarte eine «angemessene Zurückhaltung» beim Kommentieren von Vorgängen in Nachbarkantonen.

Dies gelte insbesondere, wenn einzelne Mitarbeitende des Kantons Basel-Landschaft gegenüber den Medien aktiv genannt und kritisiert würden – dies auch mit Blick auf die Fürsorgepflicht des Kantons als Arbeitgeber.

Daher schlägt die Baselbieter Regierung vor, einen Austausch zum Thema Zusammenarbeit der kantonalen Geschäftsprüfungskommissionen ins Leben zu rufen. Damit solle definiert werden, wie Stellungnahmen gehandhabt werden, die über den eigenen Kanton hinausgehen, heisst es in der Mitteilung der Regierung

GPK bringt neue Details zur Causa Sulzer ans Licht

Die GPK des Basler Grossen Rats brachte letzte Woche in ihrem Bericht neue Details zur Causa Sulzer ans Licht. Sie schreibt, dass die Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Landschaft mit ihrem Veto gegen eine Empfehlung des bikantonalen Fachausschusses Literatur möglicherweise «ein deeskalierendes Gespräch und eine Konsensfindung mit dem Autor verunmöglicht» habe.

Dies, obschon der Ausschuss Sulzers Gesuch um einen Werkbeitrag aufgrund der literarischen Qualität des Buchs habe gutheissen wollen.

Anlass des Konflikts war ein eingereichter Textauszug von Sulzer. Der Protagonist des Romans erinnert sich an seine Jugendzeit in den 1970er-Jahren und verwendet dabei das heute als despektierlich eingestufte Wort «Zigeuner».

Die Abteilung Kultur bat den Schriftsteller deswegen um eine Stellungnahme dazu, worauf dieser sein Gesuch zurückzog. Der Fall schlug in den Medien hohe Wellen.

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