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Basel: Zweifel an bekanntem Werk im Kunstmuseum

Marie Augustin
Marie Augustin

Basel,

Eins der berühmtesten Werke im Kunstmuseum Basel zeigt Paul Gauguin. Doch malte sich der Künstler hier wirklich selbst?

Kunstmuseum Basel
Das Kunstmuseum Basel bestätigte, dass Gauguins mutmasslich letztes Selbstporträt von 1903 echt ist. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • 1903 entstand das Gemälde «Portrait de l'artiste par lui-même».
  • Es zeigt den Künstler Paul Gauguin, der sich angeblich selbst gemalt hat.
  • Doch zu jener Zeit war Gauguin angeblich bereits zu krank, um das Portrait zu fertigen.

Mehrere Male hat der französische Künstler Paul Gauguin sich selbst gemalt. Charakteristisch in seinen Portraits: Die Hakennase, mit welcher der Künstler sich versehen hat.

Im Sommer 1903 starb Gauguin im Alter von 54 Jahren. Davor soll er im selben Jahr noch das Selbstbildnis «Portrait de l'artiste par lui-même» gefertigt haben. Es ist eines der bekanntesten Werke im Kunstmuseum Basel.

Doch der Gauguin-Sammler Fabrice Fourmanoir erklärte dem Kunstmuseum im Frühling 2025: Gauguin sei zu dem Zeitpunkt, an dem das Gemälde entstand, bereits zu krank gewesen, um es zu malen. Es sei ausserdem auffallend, dass die charakteristische Hakennase in dem Portrait fehlt. Darüber berichtet das SRF.

Verschiedene Künstler an Portrait beteiligt

Fourmanoir vermutet Ky Dong (mit bürgerlichem Namen Nguyen Van Cam) als tatsächlichen Urheber des Werkes. Der Vietnamese war ein Freund und Pfleger Gauguin.

Gaugin Kunstmuseum Fälschung Selbstportrait
Das «Portrait de l'artiste par lui-même» hängt im Kunstmuseum Basel. - zvg

Das Kunstmuseum führte diverse Prüfungen durch, um Aufschluss über den tatsächlichen Maler zu erhalten. Gemäss dem «SRF» kamen dabei Farbanalysen, Wellenlängen- und Mikroproben-Tests zum Einsatz. Tatsächlich zeigte sich dabei, dass nicht nur ein Maler an dem Portrait beteiligt war.

Eva Reifert erklärt als Kuratorin am Kunstmuseum Basel, dass neben dem Stirnbereich und beim Bart ist eine Übermalung erfolgt sei. Die Farbe Titanweiss sei erst nach dem Tod des französischen Künstlers aufgetragen worden.

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Keine Fälschung – nur «aufgehübscht»

Reifert betont allerdings, dass es sich wohl nicht um eine Fälschung handle; jemand habe das Bild viel eher «aufhübschen» wollen.

Nach dem Transport über mehrere Tausend Kilometer habe man wohl abgeriebene Stellen übermalt. Daneben ging es «wahrscheinlich auch um etwas Kosmetisches», so Reifert zu SRF.

Eine Expertengruppe kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass es sich «ohne Zweifel um ein Werk Gauguins» handelt. Der Verdacht einer Fälschung ohne Beteiligung des Künstlers ist also aus der Welt geräumt.

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