Basel-Stadt vergibt dieses Jahr keinen Kulturförderpreis
Die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt setzt die Vergabe des Kulturförderpreises für das Jahr 2025 aus.

Die Leiterin der Abteilung, Katrin Grögel, hat dies am Mittwoch im Newsletter mitgeteilt. Letztes Jahr zog der Kanton die Preisvergabe aufgrund umstrittener Äusserungen der prämierten Künstlerin zurück.
«Im Dialog mit der jungen Kulturszene wird Ausrichtung und Zielsetzung der Preisvergabe überprüft», schreibt Grögel. Der Preis verfolgt seit seinem Bestehen im Jahr 2012 das Ziel, vor allem junge Initiativen auszuzeichnen und so sichtbar zu machen.
Viele Lücken in der Kulturförderung wurden jedoch seitdem geschlossen – etwa mit der Jugendpauschale und Trinkgeld-Initiative. Die Rahmenbedingungen haben sich somit seit 2012 grundlegend verändert. Diesem Umstand muss laut Grögel bei einer Überprüfung des Preises Rechnung getragen werden.
Kontroverse um letzte Preisverleihung
Letztes Jahr hätte DJ und Musikerin Leila Moon den Preis erhalten sollen. Nach ihrer Nominierung durch die Jury bekannte sie sich jedoch auf Instagram zu einem Boykott gegen Institutionen, welche mit israelischen Kulturschaffenden zusammenarbeiten, wenn diese sich nicht in einer bestimmten Weise zum Nahostkonflikt äussern.
Es ging konkret um einen Veranstalter in Bern, der die Band Yemen Blues aus New York im Programm hatte. Die Abteilung Kultur kam daraufhin zum Schluss, dass dies dem gesetzlichen Zweck der Preisverleihung widerspreche.
Die Künstlerin hätte für ihre vernetzende Arbeit gewürdigt werden sollen. Ihre Boykottäusserungen standen jedoch diesem Zweck entgegen, wie die Abteilung Kultur im Dezember bekanntgab.