Bankiervereinigung offen für digitales Zentralbankengeld
Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) zeigt sich gegenüber der Einführung eines digitalen Zentralbankengeldes aufgeschlossen.

Das Wichtigste in Kürze
- Zentralbankengeld wird laut der SBVg sicher digitalisiert, unklar ist nur der Zeitpunkt.
- Auf der ganzen Welt gibt es viele Bestrebungen neues digitales Geld zu entwerfen.
- Nun soll auch ein «E-Franken» eingeführt werden, zumindest für den Geschäftsbankenbereich.
Eine sogenannte Central Bank Digital Currency (CBDC) bietet laut einem Diskussionspapier des Branchenverbands einen «potenziell grossen sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert». Die SBVg ist sogar der Meinung: Es ist keine Frage, ob Zentralbankengeld digitalisiert werde, sondern nur wann. Zudem in welcher Form es eingeführt und eine breite Verwendung finde.
Neue digitale Geldformen
Denn weltweit seien schon Bestrebungen im Gange neue digitale Geldformen zu entwerfen. Die SBVg verweist dabei auf staatliche Lösungen in China oder private Initiativen wie das Projekt von Diem in den USA. Dieses war früher bekannt als Facebooks Digitalwährung Libra.

Zudem gebe es auch in der Schweiz bereits Ansätze zur Einführung einer Art «E-Franken». Dieser soll sich zwar auf den Geschäftsbankenbereich beschränken, könne aber durchaus die Effizienz etwa im Wertpapierhandel deutlich erhöhen. Dies heisst es im SBVg-Papier.
Auswirkungen auf Geschäftsmodell von Banken
Derzeit gebe es aber noch sehr viele ungeklärte Fragen zur Ausgestaltung eines solchen Digitalgeldes. Je nach Form und Anwendungsbereich hätten CBDCs aber potenziell disruptive Auswirkungen auf das Geschäftsmodell der Banken. Oder gar auf die Zentralbanken selbst.

Die SBVg warnt zudem, dass im Falle supranationaler Digitalwährungen nationale Devisen und die Souveränität von Staaten infrage gestellt werden könnte: «Es ist nicht auszuschliessen, dass die Grenzen moderner Zahlmittel künftig zunehmend zwischen Märkten als zwischen Nationalstaaten verlaufen.» So lautet die Prognose des Bankenverbands.