BAK rechnet mit Einkommenseinbussen von 1700 Franken pro Kopf
Die Corona-Pandemie spürt man auch im Portemonnaie: Das BAK rechnet damit, dass sich das Einkommen der Bevölkerung um rund 1700 Franken pro Kopf schmälert.

Das Wichtigste in Kürze
- Das BAK rechnet mit Einkommensbussen von rund 1700 Franken pro Kopf.
- Bei Kurzarbeit und Jobverlusten werden die Einkommenseinbussen am grössten sein.
- Die weltweite Rezession dürfte auch vermehrt exportorientierte Industriebetriebe treffen.
Die Corona-Pandemie wird sich in den meisten Portemonnaies bemerkbar machen. Das Einkommen der Bevölkerung schmälert sich dadurch 2020 und 2021 um rund 1700 Franken pro Kopf der Bevölkerung. Das hat die Konjunkturforscher der BAK Economics errechnet.
BAK Economics bestätigte am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Angaben gegenüber der «Neuen Zürcher Zeitung».
Aufgrund der Corona-Pandemie sei mit erheblichen Ausfällen bei Arbeitnehmerentgelt, beim Einkommen von Selbständigen und auch den Vermögenseinkommen zu rechnen.
Verfügbare Einkommen sinken 2020 um 2,5 Prozent
Neben effektiven Jobverlusten schlage insbesondere die Kurzarbeit zu Buche. Massnahmen, wie die ausgebaute Kurzarbeitsentschädigung können, wie es auf Anfrage hiess, die Einkommensverluste zwar teilweise kompensieren. «Alles in allem dürften die verfügbaren Einkommen 2020 jedoch um rund 2,5 Prozent sinken», stellen die BAK-Ökonomen fest.
Wo die Unterbeschäftigung am grössten ist, also bei Kurzarbeit oder Jobverlusten, werden auch die Einkommenseinbussen am grössten sein. Besonders düster ist nach Ansicht der BAK-Ökonomen in diesem Zusammenhang die Situation im Gastgewerbe und im Tourismus. Aber auch im Eventbereich, bei personenbezogenen Dienstleistungen und in Teilen des öffentlichen Verkehrs.
Entlassungen auch in Finanzbranche
Die weltweite Rezession aufgrund der Corona-Pandemie dürfte allerdings auch vermehrt exportorientierte Industriebetriebe treffen. Und selbst in der hochbezahlten Finanzbranche rechnen die BAK-Ökonomen mit Entlassungen.
Im kommenden Jahr ist zwar bei der Einkommensentwicklung mit Aufholeffekten zu rechnen. Über beide Jahre zusammen ergibt sich laut BAK jedoch mehr oder weniger eine Stagnation. Gegenüber einer Situation ohne COVID-19 bedeute dies in den Jahren 2020 und 2021 einen Einkommensverlust von rund 15 Milliarden Franken. Anders gesagt: Rund 1700 Franken pro Kopf der Schweizer Bevölkerung.
Angesichts der Coronabedingt sinkenden Einkommen empfehlen die BAK-Konjunkturforscher eine Fortsetzung der Einkommenssicherungen über die automatischen Stabilisatoren. Ausserdem eine aktive Weiterentwicklung und Umsetzung von Massnahmen, die eine zweite Welle verhindern oder dieser entgegenwirken können. Aber auch zusätzliche und vorübergehende konjunktur- und nachfragestützende Massnahmen.