Die Konjunkturforscher von BAK Economics korrigieren ihre Wirtschaftsprognose für 2020 kräftig nach unten. Das BIP soll um 5,3 Prozent sinken.
BIP 2020
Die BAK-Konjunkturforscher erwarten für 2020 einen BIP-Rückgang von -5,3 Prozent. (Archiv) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Konjunkturforscher haben die Wirtschaftsprognose für 2020 angepasst.
  • Sie erwarten beim BIP einen Rückgang von -5,3 Prozent.
  • Zuvor waren sie noch von einem Minus von 2,5 Prozent ausgegangen.

Die Konjunkturforscher von BAK Economics korrigieren ihre Wirtschaftsprognose für 2020 nun ebenfalls kräftig nach unten. Wegen der Coronakrise erwarten sie in einem Basisszenario einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 5,3 Prozent.

Das Coronavirus beschere der Schweizer Wirtschaft einen Einbruch «historischen Ausmasses», schreibt das Basler Institut in einer Mitteilung vom Donnerstag. Alleine im laufenden zweiten Quartal breche das BIP um mehr als 10 Prozent ein. Im Basisszenario gehen die BAK-Ökonomen für 2021 von starken Aufholeffekten aus. Das Schweizer BIP soll dann um kräftige 5,6 Prozent expandieren.

Konjunkturverlauf hängt von der Pandemie ab

Allerdings hänge der Konjunkturverlauf massgeblich von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab, weshalb die Prognoseunsicherheit «ausserordentlich hoch» sei. Die BAK hat deshalb neben dem Basisszenario auch noch ein positiveres und ein noch klar negativeres Szenario erstellt.

In dem als am wahrscheinlichsten erachteten Basisszenario kommt es nicht zu einer ausgeprägten zweiten Welle der Neuinfektionen. Einige Einschränkungen wie Reisebeschränkungen und das Verbot von Grossevents würden mindestens bis Ende des dritten Quartals bestehen bleiben.

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Der mehrwöchige «Lockdown» der Schweizer Wirtschaft wegen der Coronavirus-Pandemie führte zu Kosten in Milliardenhöhe. (Archivbild) - Keystone

Die negativen Auswirkungen des Lockdowns auf die Wirtschaft seien in diesem Szenario kurzfristig aber erheblich. Auch die Konkurse sowie die Arbeitslosigkeit steigen an.

Nach dem Tiefpunkt im zweiten Quartal kommt es in diesem Szenario zu einer Normalisierung im Verlauf des zweiten Halbjahrs. Die Aufholeffekte seien allerdings durch die Einkommensverluste aufgrund der gestiegenen Kurzarbeits- und Arbeitslosenzahlen begrenzt.

Ausnahmebereich Eventbranche und Tourismus

In dem positiveren Szenario der BAK dämmen die getroffenen Massnahmen das Virus erfolgreich ein. Die wirtschaftliche Lage würde sich dann rasch ab Juli 2020 wieder normalisieren. Es gäbe einige wenige Ausnahmebereichen wie dem Tourismus oder der Eventbranche, die härter zu kämpfen hätten.

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Die Tourismus-Branche dürfte noch länger mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen haben. - Keystone

Dagegen kommt es in dem negativen BAK-Szenario nach den ersten Lockerungen zu einem Wiederanstieg der Neuinfektionen. Weitere Lockerungsschritte seien daher nur sehr langsam möglich und es würden bis ins Frühjahr 2021 hinein erhebliche Einschränkungen bestehen bleiben. Hier wäre mit einer nochmals massiv verschärften Rezession und einem BIP-Verlust von -11,9 Prozent zu rechnen.

Auch im Jahr 2021 würde die Schweizer Wirtschaft dann nur minimal um 2 Prozent wachsen. Erst 2022 käme es zu einer spürbaren Erholung. Aber auch Ende 2022 läge das BIP in der Schweizer noch um fast 7 Prozent tiefer. Kumuliert entstünde bis Ende 2022 ein Wertschöpfungsverlust von 242 Milliarden Franken.

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