Eine Booster-Impfung bereits nach drei Monaten? Das BAG und Swissmedic halten nichts vom Vorschlag des Biontech-Chefs Ugur Sahin.
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Braucht es bereits nach drei Monaten eine Auffrisch-Impfung? - DPA / SDA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Biontech-Mitgründer Ugur Sahin will eine Booster-Impfung nach drei Monaten.
  • Swissmedic und BAG sehen das anders: Eine Auffrischimpfung brauche es erst nach 6 Monaten.

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin spricht sich klar für eine Booster-Impfung schon ab drei Monaten nach der Zweitimpfung aus. Im Wortlaut: «Wenn sich Omikron, wie es aussieht, weiter ausbreitet, wäre es wissenschaftlich sinnvoll, bereits nach drei Monaten einen Booster anzubieten.»

Doch bringt eine verfrühte Auffrischimpfung wirklich etwas? Oder irrt sich der Biontech-Chef?

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In der Schweiz ist die Nachfrage nach der Booster-Impfung gegen das Coronavirus gross. - Keystone

Nani Moras, Mediensprecherin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), stellt klar: «Aktuell gibt es keine Hinweise, dass eine Auffrischimpfung vor sechs Monaten nach der Grundimmunisierung nötig ist.» Dementsprechend werde aktuell auch keine verfrühte Booster-Impfung besprochen oder empfohlen.

Auch das Heilmittelinstitut Swissmedic findet: «Es gibt noch keine ausreichenden Datengrundlagen, um dies wissenschaftlich abschliessend zu beurteilen.» Das Europäische Arzneimittel Institut habe hier eine sehr allgemeine Aussage formuliert.

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«Wissenschaftlich sinnvoll», wie es Biontech-Chef Sahin dem Boost nach drei Monaten attestiert, ist die kürzere Frist in den Augen des BAG und von Swissmedic folglich nicht.

Swissmedic-Mediensprecher Lukas Jaggi präzisiert: «Ein kürzerer Abstand wäre möglich, wenn dies unter dem Gesichtspunkt der öffentlichen Gesundheit wünschenswert ist.» Demnach könnten Ärzte im sogenannten «Off-Label-Use» Drittimpfungen vor Ablauf von sechs Monaten verabreichen.

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