Aus Protest gegen Familientrennung: Rappaz zieht in Hungerstreik
Hanfbauer Bernard Rappaz zieht in den Hungerstreik. Er protestiert damit gegen einen Entscheid der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb in Sitten.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Walliser Hanfbauer Bernard Rappaz zieht erneut in den Hungerstreik.
- Er protestiert damit gegen den Entscheid der Kesb bezüglich drei Kindern.
Der als streitbarer Walliser Hanfbauer schweizweit bekannt gewordene Bernard Rappaz ist am Donnerstag in einen Hungerstreik getreten. Er protestiert damit gegen den Entscheid der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb in Sitten. Drei Kinder sollen umplatziert werden, von denen zwei seine Patenkinder sind. Die Kesb wollte zum Fall keine Stellung nehmen.
Das 11-jährige Mädchen und die 24 Monate alten Zwillinge seien seit dem 13. August des vergangenen Jahres in einem Heim und einer Pflegefamilie untergebracht. Dies teilte ein Aktionskomitee, das sich für die Rückkehr der drei Kinder einsetzt, am Donnerstag in einer Erklärung mit. Nach Ansicht des Komitees ist die Fremdplatzierung «ungerecht» und wurde nach einem «Verwaltungswirrwarr» entschieden.
Bernard Rappaz zieht in seinen zweiten Hungerstreik
Rappaz, Götti der Zwillinge, hat beschlossen, in einen Hungerstreik zu treten. In einem auf Facebook geposteten Video erklärt er, er kämpfe «damit diese Familie nicht vom Staat Wallis zerstört» werde. Das Komitee plant Sitzblockaden vor der Kesb. Rappaz kündigte an, er werde sich jeden Tag wiegen und Videos im sozialen Netzwerk posten.
Vor zwölf Jahren war der Walliser Hanfbauer wegen seines in den Medien inszenierten Hungerstreiks schweizweit in die Schlagzeilen geraten. Am 20. März 2010, an jenem Tag, an dem er seine Haftstrafe antreten musste, hatte er mit dem Essen aufgehört. Damit wollte er eine Überprüfung des Prozesses erwirken.

Beim Prozess wurde er wegen schwerer Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt und anderer Vergehen verurteilt. Fünf Jahre und acht Monate Gefängnis standen ihm bevor.