Netto sind von Januar bis Oktober über 80'000 Menschen in die Schweiz gekommen. Die meisten sind Deutsche, Franzosen und Italiener.
Zuwanderung
In diesem Jahr ist die Zuwanderung wieder stark angestiegen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter dem Strich sind von Januar bis Oktober 81'345 Menschen eingewandert.
  • Mit über 12'000 sind Deutsche die grösste Gruppe vor Franzosen und Italienern.
  • Grosse Faktoren sind der Fachkräftemangel und das Lohnniveau.
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Die Schweiz ist ein beliebtes Land: Die Nettozuwanderung betrug von Januar bis Oktober 2023 gemäss dem Staatssekretariat für Migration 81'345 Personen. Asylsuchende, vorläufig Aufgenommene und Personen mit Schutzstatus S sind dabei nicht mit eingerechnet. Eine höhere Zuwanderung verzeichnete die Schweiz zuletzt im Jahr 2008, kurz nach der Annahme der Personenfreizügigkeit. Darüber berichtet die «Aargauer Zeitung».

Mit 12'522 Personen sind Deutsche die grösste Einwanderungsgruppe in die Schweiz. Dahinter folgen die beiden anderen grossen Nachbarländer Frankreich (9018) und Italien (8837). Zusammen sind diese drei Länder für mehr als ein Drittel der Nettozuwanderung verantwortlich.

Zuwanderung
Über 12'000 Menschen haben von Januar bis Oktober Deutschland den Rücken gekehrt und sind in die Schweiz eingewandert. - keystone

Aus Deutschland kamen aber auch schon mal viel mehr Menschen: 2008 waren es über 30'000. Bis rund 2016 nahm die Zuwanderung aber ab, seither kommen wieder mehr Deutsche.

Michael Siegenthaler, Arbeitsmarktexperte bei der Konjunkturforschungsstelle, vermutet, dass die Masseneinwanderungsinitiative einen Grund für die Abnahme gewesen sein könnte. Dies könne eine abschreckende Wirkung gehabt haben. Doch der Effekt habe sich mittlerweile wieder verflüchtigt, Deutsche fühlen sich wieder willkommen und wohl in der Schweiz.

Fachkräftmangel
Der Fachkräftemangel sorgt für eine grosse Zuwanderung in die Schweiz. - keystone

Der Grund für die höhere Zuwanderung ist laut Siegenthaler die Wirtschaftslage und die vielen neu geschaffenen Stellen. Diese führen zu einem Fachkräftemangel führen. So kam auch rund die Hälfte der Einwanderer 2023 wegen eines Jobangebots in die Schweiz, ein Viertel durch Familiennachzug.

Lohnniveau macht die Schweiz attraktiv

Rund ein Viertel der 88'000 neuen ausländischen Arbeitskräfte sind in der IT-Branche beschäftigt. In dieser Branche herrscht grosser Fachkräftemangel. Fast ein Drittel der Beschäftigten sind Ausländer.

12'493 Personen sind für einen Job im Gastgewerbe in die Schweiz gekommen, rund 5500 für das Gesundheitswesen. Die Gesundheitsbranche ist jene mit dem grössten Fachkräftemangel, auch im Ausland fehlen Ärzte und Pfleger. Die Schweiz hat laut Siegenthaler einen Vorteil: das Lohnniveau. Weil dieses hoch sei, könnten Schweizer Firmen erfolgreich im Ausland rekrutieren.

Finden Sie, es kommen zu viele Menschen in die Schweiz?

Die Konjunkturforschungsstelle geht davon aus, dass der Fachkräftemangel hoch bleiben wird. Die Zuwanderung werde leicht zurückgehen, aber weiterhin über dem langjährigen Schnitt von 65'000 Personen bleiben.

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