In der Schweiz werden die Richtlinien für die Aufnahme von Intensiv-Patienten angepasst. In erster Linie greifen diese, wenn die Intensivstationen voll sind.
Intensivstation
Ein Patient liegt in einem Bett auf der Intensivstation. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Akademie für Medizinische Wissenschaften hat ihre Richtlinien angepasst.
  • Zukünftig werden auch der Aufwand und die Behandlungsdauer als Kriterium berücksichtigt.
  • Das wichtigste Kriterium auf den Intensivstationen bleibt jedoch die Überlebensprognose.

In Zukunft soll auch der zu erwartende Aufwand sowie die Dauer der Behandlung als Kriterium für eine Aufnahme dienen. Dies soll gelten, wenn die Intensivstationen voll bereits voll sind. Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) hat ihre Richtlinien entsprechend angepasst.

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Eine Intensivstation. - dpa

Die Aktualisierung sei erfolgt, weil nun vermehrt junge und zuvor gesunde Patientinnen und Patienten intensivmedizinische Behandlung benötigten. Dies teilten die SAMW und die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) am Donnerstag mit.

Das Ziel der Triage-Richtlinien: bei einer völligen Überlastung der Intensivkapazitäten so zu entscheiden, «dass die grösstmögliche Anzahl von Leben gerettet wird». Neu werde nun explizit erwähnt, dass dabei auch der Aufwand berücksichtigt werden soll.

Wichtigstes Kriterium bleibt Überlebensprognose

Das erste und wichtigste Entscheidungskriterium bleibe aber weiterhin die kurzfristige Überlebensprognose. Dabei hätten diejenigen Patientinnen höchste Priorität, die am meisten von einer Intensivbehandlung profitieren dürften.

Alter, Geschlecht, Behinderung, Demenz, soziale Stellung oder Impfstatus seien weiterhin keine Kriterien, die bei der Triage angewendet werden dürften. Das wäre ein Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot.

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