Künftig sollen neben Männern auch Frauen obligatorisch am Orientierungstag der Armee teilnehmen müssen. Das fordern verschiedene Nationalräte von SVP und Mitte.
Frauen Militär
Den Orientierungstag dient der Vorbereitung der Rekrutierung. Schweizer Männer müssen den Anlass zwischen ihrem 17. und dem 18. Geburtstag besuchen, wie es auf der Webseite der Armee heisst. Frauen können schon heute freiwillig teilnehmen. Durchgeführt werden die Orientierungstage von den Kantonen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Idee eines obligatorischen Orientierungstages für Frauen stünde schon länger im Raum.
  • Die Teilnahmepflicht müsse in der Bundesverfassung geregelt werden.

Künftig sollen neben Männern auch Frauen obligatorisch am Orientierungstag der Armee teilnehmen müssen. Das fordern verschiedene Nationalräte von SVP und Mitte. Der Bundesrat will die Einführung einer Teilnahmepflicht für alle prüfen.

«Die Einführung eines obligatorischen Orientierungstages kann ein Mittel sein. Das kann Frauen aufzuzeigen, welche Vorteile der freiwillige Militärdienst und Zivilschutzdienst bringen kann». Das schreibt der Bundesrat am Donnerstag auf ein Postulat von Stefanie Heimgartner.

Es bedingt zwingend ein Ja von Volk und Ständen

Er sei bereit, die Idee im Rahmen der laufenden Überlegungen zum Dienstpflichtsystem zu berücksichtigen.

Die Teilnahmepflicht am Orientierungstag auch für Frauen müsste in der Bundesverfassung geregelt werden. Für eine entsprechende Änderung bräuchte es zwingend ein Ja von Volk und Ständen. Aus diesem Grund hatte der Bundesrat einen entsprechenden Vorstoss Anfang 2019 noch zur Ablehnung empfohlen.

Die Idee ist nicht neu

Eine Expertengruppe das heutige Dienstpflichtmodell unter die Lupe genommen. Der damalige Verteidigungsminister Guy Parmelin schlug einen obligatorischen Armee-Orientierungstag für junge Frauen vor. Wegen des Aufwands, der mit einer Verfassungsänderung verbunden ist, sprachen sich die Kantone aber dagegen aus. Die Arbeiten wurden Mitte 2018 eingestellt.

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