Armut

Armut im Alter für die meisten dank Sparsamkeit kein Problem

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Neuchâtel,

Obwohl Leute im Rentenalter öfter arm sind als Erwerbstätige, sind sie glücklicher mit dem wenigen, das sie haben, als junge es sind.

Ergraute Schnäppchenjäger/innen sind keine Seltenheit: 13,6 Prozent der Über-65-Jährigen sind arm, bei den Alleinlebenden sind es sogar fast 25 Prozent. Dennoch ist in keiner Altersgruppe die Zufriedenheit mit der finanziellen Situation so hoch wie bei den Menschen im Ruhestand. (Symbolbild)
Ergraute Schnäppchenjäger/innen sind keine Seltenheit: 13,6 Prozent der Über-65-Jährigen sind arm, bei den Alleinlebenden sind es sogar fast 25 Prozent. Dennoch ist in keiner Altersgruppe die Zufriedenheit mit der finanziellen Situation so hoch wie bei den Menschen im Ruhestand. (Symbolbild) - sda - Keystone/CHRISTOF SCHUERPF

Das Wichtigste in Kürze

  • Rentner sind oft glücklicher mit wenig Geld als es junge Menschen sind.
  • Die Hälfte lebt aber in einem Haushalt mit liquiden Mitteln von mehr als 100'000 Franken.
  • Unter den Ü-65-Jährigen ist die Lage bei Alleinlebenden am prekärsten.

Sparsamkeit galt früher als Schweizer Tugend, doch mittlerweile ist sie unmodern. Den Senioren und Seniorinnen kommt sie aber zugute. Obwohl Leute im Rentenalter öfter arm sind als Erwerbstätige, sind sie glücklicher mit dem wenigen, das sie haben, als junge. Ausserdem haben sie gelernt, vorzusorgen, wie die neueste Aufstellung des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Dienstag zeigt.

Gut die Hälfte der über 65-Jährigen lebt in einem Haushalt mit liquiden Mitteln von mehr als 100'000 Franken. Zum Vergleich: Bei den 18- bis 64-Jährigen sind es nur etwas mehr als ein Viertel, die so viel auf der Seite haben.

Frau sitzt am Tisch
15,6 Prozent der Personen im Rentenalter leben in einem Haushalt ohne grössere finanzielle Reserven. - Keystone

Dennoch: 15,6 Prozent der Personen im Rentenalter leben in einem Haushalt ohne grössere finanzielle Reserven (maximal 10'000 Franken). 8,7 Prozent können nur mit Mühe für die nötigsten Ausgaben aufkommen. 11,3 Prozent sind nicht in der Lage, eine unvorhergesehene Ausgabe von 2500 Franken zu bewältigen. Senioren und Seniorinnen mit Migrationshintergrund sind dabei signifikant schlechter gestellt als ihre in der Schweiz verwurzelten Altersgenossen.

Alte sind besser dran als jüngere

Verglichen mit den Jüngeren sind die Alten – abgesehen von den eingewanderten – statistisch gesehen aber besser dran. Von den Personen im Erwerbsalter haben fast doppelt so viele (28,9 Prozent) weniger als 10'000 Franken liquide Mittel bei Seite. Und trotz besserem Einkommen haben mehr 18- bis 64-Jährige Probleme, finanziell über die Runden zu kommen: nämlich 11,4 Prozent gegenüber 8,7 Prozent der Rentner und Rentnerinnen.

Alleinlebende sind am prekärsten dran

Von den Über-65-Jährigen am prekärsten dran sind, neben den ausländischen Pensionierten, Alleinlebende. Besonders solche, die keinen nachobligatorischen Bildungsabschluss haben, sowie Personen, die von der 1. Säule als Haupteinnahmequelle leben.

Fast jeder vierte ältere Single ist arm gegenüber 8,6 Prozent der zu zweit Lebenden. Von denen ohne nachobligatorische Ausbildung fallen 19,1 Prozent unter die Armutsgrenze gegenüber 7,3 Prozent der (Fach)Hochschulabsolventen.

Besonders krass ist der Unterschied zwischen 1. und 2. Säule als Haupteinnahmequelle. Während im ersten Fall 23,9 Prozent als arm eingestuft werden müssen, sind es im zweiten nur 0,7 Prozent.

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