Die Schweizer Coronamassnahmen stünden in keinem Verhältnis zu den Verlusten der Wirtschaft, kritisiert Samih Sawiris, Investor in Andermatt.
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Der Besitzer von Andermatt Swiss Alps, Samih Sawiris. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Samih Sawiris trägti die Politik die Corona-Krise auf dem Rücken der Leute aus.
  • Der Aufwand stehe in keinem Verhältnis zum wirtschaftlichen Schaden.

Im Interview mit der «Sonntags Zeitung» erklärt Samih Sawiris: Die Politik würde die Folgen der Krise auf dem Rücken der einfachen Leute austragen. «In der Schweiz gehen Milliarden von Franken verloren, damit es einige Hundert Tote weniger gibt», so der Andermatt-Investor. Er sehe dies nicht ein.

Der Aufwand, den die Schweiz betreibe, stehe in keinem Verhältnis zum Schaden für die Wirtschaft. Unter den 60-Jährigen gäbe es bisher unter 200 Todesfälle. Eher würde man im Lotto gewinnen.

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Der ägyptische Investor Samih Sawiris in seinem Luxushotel «The Chedi» in Andermatt (Archiv). - keystone

Solche Zweifel würden aber als politisch unkorrekt gelten, meint der Ägypter. «Es heisst dann, Samih Sawiris malt den Teufel an die Wand.»

Andermatt-Investor Samih Sawiris findet Massnahmen paradox

Doch auch Geld würde Menschenleben retten. Auch das Schweizer Gesundheitssystem koste Geld. Und dieses werde derzeit gerade vernichtet. Mit einem Zehntel der Summe könnten in Ländern wie Ägypten Hunderttausende Menschenleben gerettet werden.

In Ägypten beispielsweise würden jedes Jahr 50'000 Neugeborene an Durchfall sterben. In der Schweiz hingegen nehme man wirtschaftliche Verluste in Milliardenhöhe in Kauf, um Hunderte Menschenleben zu retten. Das sei «paradox».

Bund hätte Uri als Vorbild nehmen können

Der Bundesrat hätte sich ein Bild von der Urner Regierung machen können. Zuerst habe man hier einen Lockdown für über 65-Jährige verfügt. «Ich finde es schade, das dies nicht zum Vorbild für die ganze Schweiz wurde», so Sawiris. Unter Einhaltung von Schutzmassnahmen hätte man so mehr offen lassen können.

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Greift durch: «The Chedi», das Hotel von Samih Sawiris in Andermatt UR. (Archivbild) - Keystone

Auch die Medien würden ihren Teil beitragen. Sie würden nur noch über ein Thema berichten. «Sie stellen das Virus als grösste Gefahr des 21. Jahrunderts dar.»

Der Lockdown behagt Samih Sawiris selbst nicht. Obwohl er habe nun mehr Zeit für seine Familie und Klavierstunden.

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