Samih Sawiris, Besitzer von Andermatt Swiss Alps, hat den deutschen Reiseveranstalter FTI gekauft.
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Der Besitzer von Andermatt Swiss Alps, Samih Sawiris. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Samih Sawiris, Besitzer von Andermatt Swiss Alps hat den Reiseveranstalter FTI gekauft.
  • Der ägyptische Unternehmer hält nun 75,1 Prozent der Aktien.
  • Die Münchner Firma sucht mit dem Eigentümerwechsel eine sichere Zukunft.

Der Besitzer von Andermatt Swiss Alps, Samih Sawiris, hat den deutschen Reiseveranstalter FTI gekauft. Dieser ist auch in der Schweiz tätig. Mit dem Eigentümerwechsel sucht das von der Corona-Krise gebeutelte Unternehmen eine sichere Zukunft.

Der ägyptische Unternehmer und bisherige Minderheitsaktionär Samih Sawiris hält nach einer Erhöhung des Eigenkapitals nun 75,1 Prozent am Münchner Unternehmen. Dies teilte FTI am Donnerstag mit. Bisher hatte Sawiris, der 2014 bei FTI eingestiegen war, 33,6 Prozent gehalten.

Samih Sawiris
Der ägyptische Unternehmer Samih Sawiris hat den deutschen Reiseveranstalter FTI gekauft. - keystone

Die Kapitalerhöhung spielte offenbar bereits beim Anfang April geschnürten Finanzierungspaket für die Corona-Krise eine Rolle, das auch staatliche Bürgschaften enthält.

Es wäre ohne das finanzielle Engagement von Sawiris' Gesellschaft SOSTNT «und der damit verbundenen Erhöhung des Eigenkapitals nicht möglich gewesen». Dies sagte FTI-Gründer und Managing Director Dietmar Gunz. «Diese Unterstützung macht SOSTNT zum Mehrheitsaktionär der Gruppe.» Zur Höhe der Kapitalspritze äusserte sich FTI nicht.

FTI-Management bleibt

Der 63-jährige Sawiris sprach von einer «Win-win-Situation, um gemeinschaftlich diese herausfordernde Zeit zu meistern». Das Management von FTI soll durch die Mehrheitsübernahme nicht verändert werden. «Die lange Zusammenarbeit zwischen den Mitgesellschaftern, dem Management und mir funktioniert hervorragend», sagte Sawiris.

Reiseveranstalter FTI
Das Logo des Reiseveranstalters FTI-Touristik ist zu sehen. Der Münchner Reiseveranstalter FTI hat den Besitzer gewechselt. - dpa

FTI ist, wie die gesamte Reisebranche, stark von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Vor der Krise hatte Samih Sawiris im vergangenen November zum Touristikportal «Travelnews» gesagt: «Trotz der damaligen Kritik an meinem Engagement war die Beteiligung an FTI eine meiner besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe. Wir haben mit diesem Engagement zwei- bis dreimal mehr verdient, als was uns die Beteiligung gekostet hat.»

Finanzielle Probleme

Im Arabischen Frühling war FTI in finanzielle Probleme geraten. In Samih Sawiris' Resort El Gouna in Ägypten blieben die Betten leer. «Es ist ja auch logisch, wenn Sie jemand rettet, dann sind Sie ihm dankbar. Und die Dankbarkeit zeigte sich, indem FTI mit voller Kraft El Gouna mit Klienten füllte in einer Zeit, wo es nach dem Arabischen Frühling überall Ärger gab», sagte Sawiris zu «Travelnews».

«Ohne FTI hätten wir auch Oman nicht so schnell gefüllt. Der Erfolg zog darauf andere Touroperators an und die wollten auch ein Stück davon. Das Engagement ist eine gute Sache», sagte Sawiris. Er ist zudem Verwaltungratspräsident und Mehrheitsaktionär der in der Schweiz kotierten Orascom Development Holding ist.

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