Altersheim-Bewohner in Luzern werden immer wieder ausgeraubt
Plötzlich fehlen Schmuck, Goldvreneli und Bargeld: In einem Luzerner Altersheim werden Bewohnern in letzter Zeit wiederholt Wertgegenstände gestohlen.

Das Wichtigste in Kürze
- In einem Altersheim in Luzern kommt es immer wieder zu Diebstählen.
- Bewohnern wurden Bargeld, Schmuck und Goldvreneli gestohlen.
- Die Polizei ermittelt in dem Fall.
In einem Luzerner Altersheim ist offenbar ein Langfinger unterwegs. Bei mehreren Bewohnern des Altersheims Viva Luzern Dreilinden kam es zu Diebstählen.
So vermisst eine demente Dame nun Schmuck und Goldvreneli im Wert von rund 2500 Franken. Ein Angehöriger erklärt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Die Wertsachen waren im Tresor verstaut.»
Die Bewohnerin selbst könne die Gegenstände aufgrund ihrer beeinträchtigten Mobilität nicht herausgenommen haben. Den Schlüssel trage sie immer am Körper.

Der Angehörige ist sich sicher: «Es muss sich jemand Zugang zum Tresor verschafft haben.» Er hat bereits Anzeige wegen Diebstahls eingereicht.
Grundsätzlich sei die Frau «sehr zufrieden» im Altersheim. «Künftig werden wir noch aufmerksamer sein und das Ganze beobachten», so der Angehörige.
Schaden von mehreren Tausend Franken
Auch bei einer anderen Bewohnerin kam es zu Diebstählen. Ihr Sohn wurde darauf aufmerksam, als der Frau innert kurzer Zeit das Geld, das er ihr mitgebracht hatte, ausging.
«Da wurde ich skeptisch und dachte, dass hier etwas nicht stimmt», sagt er. Er habe ihr erneut Bargeld mitgebracht – diesmal 300 statt 1000 Franken – und ein Auge darauf gehalten.
Wenig später fehlte im Tresor Geld. «Da wurde mir bewusst: Hier wird gestohlen», so der Sohn. Auch Schmuck habe die Täterschaft mitgehen lassen.
Insgesamt geht er von einem Schaden in der Höhe von mehreren Tausend Franken aus. Zunächst zögerte er jedoch, die Vorfälle zu melden: «Ich wollte niemanden beschuldigen und Angestellte nicht unter Generalverdacht stellen.»
Inzwischen hat er Anzeige bei der Polizei eingereicht.
Die Viva Luzern AG hat mit einem Schreiben auf die Vorfälle reagiert, um Bewohnende und Angehörige zu informieren.
Darin heisst es: «Im Viva Luzern Dreilinden verzeichnen wir leider in letzter Zeit wiederholt Diebstähle bei Bewohnenden.»
«Diebstahl kann nicht ausgeschlossen werden»
Zudem hat das Alterszentrum die Prävention verstärkt und neue Massnahmen lanciert, wie Altersheim-Sprecherin Gabriela Murer der Zeitung mitteilt.
Bewohnende und Angehörige würden auf Sicherheitsvorkehrungen wie Tresore und Türschlösser hingewiesen. Ausserdem solle darauf geachtet werden, dass weder viel Bargeld noch Wertsachen im Zimmer aufbewahrt werden.
Murer hält fest: «Bei uns bewegen sich täglich mehrere Hundert Personen. Darunter Besuchende, Bewohnende sowie Mitarbeitende und damit ein Querschnitt der Gesellschaft. Dementsprechend kann Diebstahl bei uns nicht komplett ausgeschlossen werden.»
Die Polizei bestätigt, dass in den beiden genannten Fällen Anzeigen eingegangen sind. Es sei aber bisher nicht zu Festnahmen gekommen. «Die entsprechenden Ermittlungen sind am Laufen», sagt ein Sprecher.