Alle Beteiligten im Oberengadiner Förster-Prozess gehen in Berufung

Keystone-SDA Regional
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Engadin,

Im Prozess um den Ex-Gemeindeförster von S-chanf haben alle Parteien Berufung eingelegt; das Gericht begründet sein Urteil nun schriftlich.

Das Gericht in Vevey hat die Mörder einer Rentnerin zu Gefängnisstrafen von 18 und 20 Jahren verurteilt. Der Mann und die Tochter des Opfers hatten versucht, das Verbrechen wie einen Selbstmord aussehen zu lassen. (Symbolbild)
Der ehemalige Gemeindeförster von S-chanf steht wegen Veruntreuung und Betrug vor Gericht. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Beim Prozess rund um den ehemaligen Gemeindeförster von S-chanf haben alle Beteiligten Berufung angemeldet. Das Regionalgericht wird das Urteil von Mitte November nun schriftlich begründen und den Parteien zustellen.

Der ehemalige Förster wurde am 13. November vom Regionalgericht in St. Moritz wegen Veruntreuung und Betrugs gegen seine frühere Arbeitgeberin, Amtsmissbrauchs und Urkundenfälschung schuldig gesprochen. Das Gericht ordnete eine Freiheitsstrafe von acht Monaten bedingt an.

Von zwei Anklagepunkten sprach das Gericht den 56-Jährigen jedoch frei.

Diese betraf die beiden Hauptanklagepunkte. Es ging darin um einen weiteren Betrug an einer Privatperson in der Höhe von fast 200'000 Franken. Der Privatkläger sprach unter anderem von widerrechtlich einbehaltenen Holzstämmen.

Betrugsvorwürfe nicht nachgewiesen

Das Gericht konnte die Sachverhalte jedoch nicht nachweisen, wie es im Urteil hiess. Hingegen für schuldig befand das Gericht den Angeklagten in Bezug auf die Sachverhalte gegen seine ehemalige Arbeitgeberin, die Gemeinde S-chanf im Oberengadin.

Gemäss Anklageschrift wurde diese wegen Handlungen des Ex-Försters um über 50'000 Franken geschädigt. Der Beschuldigte soll private Ausgaben über die Gemeinde abgerechnet und für persönliche Bauarbeiten Holz und Arbeitsleistungen der Gemeinde genutzt haben.

Urkundenfälschung bestätigt

Ausserdem sei der Angeklagte der Urkundenfälschung schuldig. Bei einem Export im Jahr 2016 soll er für einen Holztransport nach Italien eine Pro-Forma-Rechnung mit zu tiefem Warenwert ausgestellt haben, um geringere Zölle zu ermöglichen.

Bis auf die Urkundenfälschung bestritt der Angeklagte alle Punkte vor Gericht.

Er, die Staatsanwaltschaft und die möglicherweise betrogene Privatperson meldeten nun Berufung an, wie ein Sprecher des Gerichts einen Bericht des rätoromanischen Radio- und Fernsehsenders RTR auf Anfrage von Keystone-SDA bestätigte. Für den Beschuldigte gilt die Unschuldsvermutung.

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Kommentare

User #2332 (nicht angemeldet)

Wie kann das denn sein? Hat der Gemeindeschreiber komplett gepennt oder mit gekungelt, wie das sonst überall üblich ist.

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