Nur noch Stunden bis Tage bis zum grossen Felssturz in Brienz GR

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Thusis,

Oberhalb von Brienz GR gab es erneut Felsstürze und Geologen erwarten bald den Abbruch des Plateaus.

Brienz
Bei Brienz kam es zu Felsstürzen, und Geologen rechnen bald mit dem Abbruch des Plateaus. (Archivbild) - keystone

Am Montag haben sich oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz mehrere kleine Felsstürze ereignet. Inzwischen bildete sich eine Rinne, aus der vermehrt Gestein abgeht. In den nächsten Stunden bis Tagen erwarten die Geologen den Abbruch des darüber liegenden Plateaus.

«Wir gehen von Stunden bis Tagen aus, nicht mehr von Tagen bis Wochen, bis das östliche Plateau abgeht», sagte Christian Gartmann, Kommunikationsverantwortlicher der zuständigen Gemeinde Albula, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Felsstürze vom Montag seien noch klein gewesen, für das Dorf bestand keine Gefahr.

«Vor einem grossen Abbruch erwarten wir eine Häufung von Felsstürzen», erklärte Gartmann weiter. Danach könnte sich ein Felsabbruch mit einem Volumen von bis zu 300'000 Kubikmetern ereignen. Das entspricht einem Volumen von etwa 300 Einfamilienhäusern.

Gesteins- und Schuttmassen bedrohen Brienz

Die grösste Gefahr für das Dorf besteht darin, dass diese Gesteinsmassen auf die darunterliegende Schutthalde fallen können. Zusammen mit dem Gestein dort könnte sich insgesamt eine Million Kubikmeter Schutt in Richtung Brienz in Bewegung setzen – entweder als sogenannter Schuttstrom oder gar als Steinlawine.

«Ich schaue mit gemischten Gefühlen auf die Situation», erklärte die Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, Carmelia Maissen (Mitte) am Montag im Gespräch mit Keystone-SDA. Einerseits bestehe die Hoffnung, dass nach einem Fels- oder Bergsturz mehr Klarheit über die künftige Entwicklung am Berg bestehe und so die Brienzer und Brienzerinnen, die bereits seit über einem Jahr evakuiert sind, verlässlichere Perspektiven hätten.

Andererseits bestehe auch die Möglichkeit, dass danach immer noch vieles unklar bleibe. «Es bleibt uns nichts anderes übrig, als den Takt der Natur zu respektieren», sagte die Regierungsrätin.

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Kommentare

User #5300 (nicht angemeldet)

Liebe Brienzer ! Hoffentlich habt Ihr Nerven wie Drahtseile ! Chapeau!

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