Um gegen die tiefe Impfqoute in der Schweiz anzukämpfen, plant der Aargauer Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (SVP) eine Kampagne für das eigene Lager.
Jean-Pierre Gallati
Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) warnt vor Überforderung. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz hat in Westeuropa die tiefste Impfquote gegen das Coronavirus.
  • Besonders skeptisch gegenüber dem Pieks zeigen sich SVP-Wähler.
  • Jean-Pierre Gallati (SVP) will diesen Umstand mit einer neuen Impf-Kampagne korrigieren.

Die Schweiz steht bei der Impfquote im Vergleich mit anderen europäischen Staaten nicht besonders gut da. Rund 48,5 Prozent der Schweizer sind bislang zweimal gegen das Coronavirus geimpft – das ist Schlusslicht in Westeuropa. Dass Spanien (60,5 Prozent) uns deutlich voraus ist, liegt laut Jean-Pierre Gallati an der Pandemie-Wahrnehmung in der Bevölkerung.

Im Interview mit der «Aargauer Zeitung» erzählt er: «Länder wie Spanien und Italien waren zu Beginn der Pandemie stark betroffen.» Weil dies den Menschen eingefahren sei, sei nun die Impfwilligkeit höher. «Dieses Schockerlebnis hatte die Schweiz nicht, weshalb viele bei uns die Dringlichkeit nicht so sehen.»

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Der Aargauer Regierungsrat Jean-Pierre Gallati beim Besuch des Seniorenzentrums Wasserflue in Küttigen AG. (Archivbild) - Keystone

Besonders Wähler der SVP halten sich laut einer Sotomo-Umfrage vor dem Pieks fern. Dies will der Aargauer Gesundheitsdirektor nun ändern: «Wir planen eine entsprechende Kampagne.»

«Wirkung der Impfung ist eklatant»

Doch warum zeigen sich Wähler aus dem rechten Lager so impfskeptisch? «Ich glaube, das hat damit zu tun, dass die Impfskeptiker es so empfinden, dass der Staat Druck ausübt beim Impfen. Und das mögen diese Leute nicht», so die Erklärung des 54-Jährigen. Auf Drohungen und Druck sei die konservative Basis besonders allergisch.

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Der Gesundheitsdirektor und sein Team planen eine Inseratekampagne mit nicht genauer genannten «Vorbildern». Er selbst sei nicht Teil davon, obwohl er bereits geimpft ist. «Ich will mich nicht in den Vordergrund stellen.»

Ziel seines Departements sei es, die Kampagne auszudehnen, um noch mehr Leute zu erreichen. Aufgeben liege nicht drin. «Denn die Wirkung der Impfung ist eklatant und übersteigt die ursprünglichen in sie gesetzten Erwartungen», so Gallati.

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