Post-Chef Levrat will am Zustell-Rhythmus und der A-Post festhalten. Die Grundversorgung gebe das Minimal-Angebot vor, die Kundschaft alles, was darüber gehe.
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Die Nähe zur Bevölkerung sei der Wettbewerbsvorteil der Schweizerischen Post, sagte ihr Verwaltungsratspräsident Christian Levrat zu Tamedia. - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Das Wichtigste in Kürze

  • Post-Chef Levrat bestätigt, dass die A-Post mittelfristig erhalten bleiben soll.
  • Auch am Zustellrhythmus will er festhalten.
  • Die Briefmenge geht zurück, dafür werden mehr Pakete verschickt.
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Kurz- bis mittelfristig soll die A-Post erhalten bleiben. Auch am Rhythmus der Zustellung soll sich nichts ändern, sagte der Verwaltungsratspräsident der Schweizerischen Post, Christian Levrat, in einem am Freitag publizierten Interview mit Tamedia.

«Fakt ist, dass die Briefmengen rückläufig sind», sagte Levrat auf die Frage von Tamedia, ob die A-Post langfristig verhandelbar sei. Der Trend gehe hin zu mehr Paketen und weniger Briefen.

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Ein Pöstler ist mit dem Töff unterwegs. (Symbolbild) - Keystone

Es gelte zwischen dem kommerziellen Angebot der Post und den Vorgaben des Bundes zu unterscheiden, sagte Levrat. Die aufgekommenen Diskussionen über die Art und den Umfang der Grundversorgung durch die Schweizerische Post seien legitim. «Sie geben vor, was die Post im Minimum anbieten muss», sagte der Verwaltungsratspräsident. Was die Post über die Grundversorgung hinaus anbiete, bestimme letztlich die Kundschaft.

Wie das Filialnetz der Post in den nächsten zehn Jahren aussehen werde, beantworte Levrat zurückhaltend. Die Planung laufe zunächst für die kommenden vier Jahre. Die Diskussionen über die Filialen seien am Laufen. Daher könne er nicht konkreter darauf eingehen. «Langfristig ist aber vorgesehen, die Zahl der Servicepunkte zu erhöhen», sagte Levrat. Auch hier sei die Nachfrage ausschlaggebend.

Post verliert bis 2030 ein Drittel der Belegschaft

Punktuell könne Levrat nicht ausschliessen, dass es «zu Anpassungen im Personalbestand» komme. Ein massiver Stellenabbau stehe derzeit nicht im Vordergrund. Vielmehr beschäftige es die Post, genügend Angestellte zu finden. Bis 2030 verlasse ein Drittel der Belegschaft das Unternehmen, vor allem wegen Pensionierungen.

Die Post präsentierte am Donnerstag in Bern ihren Geschäftsbericht 2023. Vergangenes Jahr erwirtschaftete sie einen Konzerngewinn von 254 Millionen Franken. 2022 waren es 295 Millionen Franken gewesen. Das Resultat wurde stark vom Mengenrückgang bei den Briefen und Paketen beeinflusst. Auch das Segment Postnetz fuhr wegen des Rückgangs des Zahlungsverkehrs an Postschaltern weitere Verluste ein.

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