Mikroplastik durch Reifenabrieb ist ein grosses Problem in der Schweiz. Die Empa zeigt Lösungsansätze auf.
Reifenabrieb
Reifenabrieb landet vor allem abseits der Strasse in Böden und unter Umständen auch in Gewässern. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Der grösste Teil des Mikroplastiks gelangt in der Schweiz durch Reifenabrieb in die Umwelt. Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) versuchte aufzuzeigen, wie dies verringert werden kann.

Am meisten helfen würde demnach möglichst gleichmässiges Fahren, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Empa. So lösten sich bei «Kavalierstarts» oder Vollbremsungen am meisten Partikel von den Reifen.

Um ein möglichst gleichmässiges Fahren zu ermöglichen, könnten auf den Autobahnen bei hohem Verkehrsaufkommen Geschwindigkeitsharmonisierungs- und Gefahrenanlagen installiert werden, schreiben die Forscher.

Weitere Möglichkeiten für weniger Reifenabrieb wären geringeres Fahrzeuggewicht, optimaler Reifendruck und korrekte Achsgeometrie. Bei den Autobahnen würden zudem bereits Massnahmen am Entwässerungssystem umgesetzt, innerorts sei dies aus Platzgründen schwieriger.

Grenzwerte für Mikroplastik?

Die Empa nennt zudem die Entwicklung einer standardisierten Methode zur Quantifizierung des Reifenabriebs als wichtigen Punkt. Nur so könnten Resultate zuverlässig verglichen und Grenzwerte definiert werden. Damit sei in den nächsten fünf Jahren zu rechnen.

Der Bericht ist für eine Antwort auf ein Postulat von Nationalrätin Ursula Schneider-Schüttel (SP/FR) aus dem Jahr 2019 verfasst worden. Sie verlangte vom Bundesrat, zu prüfen, mit welchen Mitteln der Reifenabrieb vermindert werden könnte.

Studien, die sich auf Zahlen aus den 1970er-Jahren stützen, zeigten, dass pro Einwohner jährlich 1,4 Kilogramm Reifenabrieb entsteht, heisst es im Bericht der Empa. Strassenabwasser-Behandlungsanlagen würden etwa ein Viertel zurückhalten. Der Rest gelangt in Gewässer, Böden oder an den Strassenrand.

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